Das Auge allgemein


Einfache Formen von optischen Sinnesorganen haben sich in der Evolution früh entwickelt. Von da an haben die Augen eine recht umfangreiche Entwicklung  durchgemacht – bis zur Ausformung des hochkomplexen Linsenauges wie es beispielsweise bei Säugetieren oder Tintenfischen vorkommt. Erst durch eine Linse ist es möglich, das auftreffende Licht zu brechen und so auf der Netzhaut ein Bild entstehen zu lassen.

Gemeinsamkeiten bei den Linsenaugen der Wirbeltiere finden sich in der Anatomie und im Aufbau, so sind beispielsweise Hornhaut, Linse, Glaskörper, Iris und Netzhaut vorhanden. Generell sind sich Wirbeltieraugen recht ähnlich, Abweichungen treten aufgrund der jeweiligen Anforderungen an die visuelle Wahrnehmung auf, beispielsweise ob eine gute Nachtsicht nötig ist.

Die Anatomie des menschlichen Auges


Das menschliche Auge ist sehr empfindlich, weshalb es zusätzlicher Schutzvorrichtungen bedarf. Zu diesen zählen unter anderem die Augenbrauen (Superzilien) und Wimpern (Zilien), die das Auge vor dem Eindringen von Fremdkörpern wie Staub schützen. Ferner bedeckt das Augenlid den Augapfel. Durch den Lidreflex sorgt es ebenfalls für den Schutz vor Fremdkörpern. Das Lid verteilt außerdem die Tränenflüssigkeit auf der Hornhaut, reinigt sie und glättet Unebenheiten.

Eingebettet ist der Augapfel (Bulbus oculi) in die Augenhöhle, umgeben von Fett und Bindegewebe. Sechs Muskeln sorgen zudem für die Beweglichkeit des Augapfels.

Die äußeren Abschnitte

Die Anatomie des Auges lässt sich grob in zwei Bereiche gliedern, den äußeren und inneren Bereich. Einige Bauteile sind auch von außen sichtbar, zum Beispiel die Pupille oder Iris.

Ferner zählen zu den äußeren Abschnitten:

Hornhaut (Cornea): Aufgrund der Durchsichtigkeit der Hornhaut, ist es uns möglich wie durch ein Fenster zu sehen. Ihre Wölbung sorgt dafür, dass das auftreffende Licht gebrochen wird – eine gleichmäßige Wölbung ist für eine fokussierte Brechung notwendig. Durch die relativ robuste Oberfläche schützt die Hornhaut das Auge vor äußeren Einflüssen.

Pupille: Auch als Sehloch bezeichnet, wird die Pupille von der Iris umschlossen. Durch sie gelangen Lichtstrahlen ins Augeninnere.

Iris (Regenbogenhaut): Diese umschließt die Pupille. Die Iris übernimmt die Aufgabe einer Blende und reguliert die einfallende Lichtmenge durch eine veränderliche Pupillenweite: Bei starkem Lichteinfall verengt sie sich und umgekehrt. Ferner ist die Iris in der Regel farbig. Pigmente entscheiden, ob die Grundfarbe Blau beibehalten wird, oder sich andere Augenfarben zeigen.

Augenlinse Sehstörungen entstehen häufig dadurch, dass die Hornhaut nicht gleichmäßig gewölbt ist, beispielsweise bei einer Hornhautverkrümmung . Bei anderen Fehlsichtigkeiten liegt der Brennpunkt entweder vor oder hinter der Netzhaut, anstatt direkt darauf. In der Folge können Kurz-  beziehungsweise Weitsichtigkeit entstehen.

Die inneren Abschnitte

Den hinteren Abschnitt des Auges nimmt der sogenannte Glaskörper ein. Dieser besteht zu einem Großteil aus Wasser sowie Eiweißbestandteilen und Bindegewebsfasern. Weitere wichtige Bestandteile sind:

Netzhaut: Auf der Rückseite des Auges findet sich die Netzhaut, die aus vielen lichtempfindlichen Nervenzellen (Fotorezeptoren), den Zapfen und Stäbchen, besteht. Während die Stäbchenzellen für das Sehen in der Dunkelheit zuständig sind, lassen die Zapfen am Tag und bei Dämmerung Farben entstehen.

Makula und Blinder Fleck: Die Makula, auch als Gelber Fleck bezeichnet, liegt im hintersten Bereich des Augapfels. Dort drängen sich die Fotorezeptoren besonders, es markiert die Stelle des schärfsten Sehens. Neben der Makula liegt der Blinde Fleck, an dem sich keine Fotorezeptoren finden, da dort der Sehnerv austritt. Dieser leitet die Informationen von der Netzhaut zum Gehirn weiter.

Aderhaut (Chorioidea): Die Netzhaut ist umgeben von der Aderhaut. Diese ist für die Durchblutung des Auges und die Aufnahme wichtiger Nährstoffe zuständig.

Allgemein hat das Auge des Menschen eine komplexe Anatomie, die es uns ermöglicht, Farben, Formen und Entfernungen wahrzunehmen. Bei einem gesunden Auge sind die einzelnen Bauteile des Auges exakt aufeinander abgestimmt.

Das Auge des Menschen – so entstehen Bilder


Die Funktion des Auges ist ganz klar: das Sehen zu ermöglichen. Dies ist ein relativ komplexer Vorgang, bei dem Auge und Gehirn eng zusammenarbeiten müssen. Damit jedoch ein Bild entstehen kann, ist eine Lichtquelle wie die Sonne oder eine Lampe nötig.

Objekte reflektieren Licht, das heißt, auftreffendes Licht wird zum Teil wieder zurückgeworfen. Dieses wird wiederum vom Auge aufgenommen. Genauer gesagt durchquert es zunächst

und schließlich trifft es auf die Netzhaut.

Durch die Brechung des Lichts an der Linse trifft das Bild kopfüber und seitenverkehrt auf der Netzhaut auf. Die Impulse werden über den Sehnerv an das Gehirn weitergeleitet, die Informationen ausgewertet und das Bild richtig herum wahrgenommen. Unabhängig von Entfernung und Lichtverhältnissen kann ein gesundes Auge Bilder deutlich wahrnehmen.

Das Auge – der Spiegel unserer Seele?


Die Augen des Menschen sind mehr als nur Sinnesorgane, mit denen die Umwelt wahrgenommen wird. Sie sind Kommunikationsorgan und verraten mehr über den seelischen Zustand, als manchem lieb ist. Mithilfe der Augen können nicht nur Signale empfangen, sondern auch gesendet werden.

So kann ein trauriger Blick ein Hinweis auf den seelischen Zustand sein, zum Beispiel bei einer Depression. Weiterhin soll bereits eine minimale Veränderung der Pupillen verraten, ob jemand lügt. Ebenso lassen sich Angst, Freude oder Stress anhand der Augen ablesen. Ein ehrliches Lachen zeigt sich nicht allein durch hochgezogene Mundwinkel, auch die Augen werden aktiv. Ist das Lachen nicht ernst gemeint, bleiben die Augen in der Regel ausdruckslos.

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Tanja Albert Von der Schülerzeitung übers Journalismus-Studium in die Online-Redaktion von kanyo® - Tanja Albert hat das Schreibfieber gepackt. Gemischt mit ihrem Interesse für Ernährungs- und Gesundheitsthemen stürzt sie sich Tag für Tag in die medizinische Recherche - und bringt das Ganze auch in die Sozialen Netzwerke, nämlich als Social Media Managerin. Tanja Albert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren