Kontaktlinsen: Die Alternative zur Brille


Kontaktlinsen, egal ob weiche oder harte, sind eigentlich nichts anderes als eine Art Brillenglas, das – und hier liegt der wesentliche Unterschied – direkt auf das Auge gelegt wird. Die kreisförmigen Schalen aus Kunststoff schwimmen auf dem dünnen Film aus Tränenflüssigkeit und ermöglichen ein klares, deutliches Sehen.

Wenn Sie sich für das Tragen von Kontaktlinsen entscheiden, sollten Sie als erstes einen Augenarzt oder Optiker aufsuchen. Er stellt in aller Regel fest, ob Ihre Augen dafür geeignet sind. Sehr trockene Augen können zum Beispiel ein Grund dafür sein, dass Ihnen von Kontaktlinsen abgeraten wird; unter anderem, weil der nötige Tränenflüssigkeitsfilm nicht ausreichend vorhanden ist.

Sollte bei Ihnen nichts gegen die Verwendung von Kontaktlinsen sprechen, werden Sie früher oder später die Qual der Wahl zwischen den verschiedenen Kontaktlinsenarten haben. Grob sind sie in harte und weiche Kontaktlinsen unterteilbar. Selbstverständlich müssen Sie sich die Frage, ob harte oder weiche Kontaktlinsen besser für Sie geeignet sind, nicht selbst beantworten. Augenarzt und Optiker stehen Ihnen auch dabei beratend zur Seite.

Kontaktlinsenanpassung: Worauf kommt es an?

Es ist möglich, Kontaktlinsen professionell, beispielsweise bei einem Augenarzt, anpassen zu lassen. Berücksichtigung finden dabei unter anderem folgende Kriterien: die Hornhautbeschaffenheit, die Brillenstärke und der Allgemeinzustand der Augen. Zudem gilt es zu beachten, ob die Linsen zum Beispiel nur beim Sport oder den ganzen Tag über getragen werden sollen.

Harte Kontaktlinsen


Harte Kontaktlinsen bezeichnen Augenärzten auch als formstabile Kontaktlinsen. Sie wurden im Jahr 1950 entwickelt und bestanden damals zu großen Teilen aus Plexiglas, das nur wenig Luft durchlässt.1 Im Laufe der Jahre hat sich das Material stets weiterentwickelt. Durch den mittlerweile höheren Anteil an Silikon ist die Ergänzung „hart“ nicht mehr vollkommen korrekt. Moderne formstabile Kontaktlinsen sind flexibel und dennoch stabiler als weiche Kontaktlinsen. Damit ist der Tragekomfort wesentlich höher als früher.

Harte Kontaktlinsen haben einige Vorteile, zu denen unter anderem diese gehören:

  • Größe: Harte Kontaktlinsen sind für gewöhnlich kleiner als weiche. Somit befindet sich etwas weniger körperfremde Substanz im Auge.
  • Ausgleichbarkeit: Es ist mittlerweile möglich, harte Kontaktlinsen so anzupassen, dass durch sie Hornhautverkrümmungen ausgleichbar sind. Weiche Kontaktlinsen würden beispielsweise eine kleine Mulde in der Hornhaut auskleiden – harte nicht. Dadurch ist ein Hornhautfehler korrigierbar.
  • Durchlässigkeit: Die Kunststoffe, aus denen heutzutage die harten Kontaktlinsen bestehen, haben sich auch aufgrund ihrer guten Sauerstoffdurchlässigkeit bewährt.
  • Schutz: Kontaktlinsen, die hart sind, haben den Vorteil, dass sie, im Gegensatz zu weichen, weniger wasseraufnahmefähig sind. Damit liegt die Kontaktlinse stets auf einem dünnen Film aus Tränenflüssigkeit, die das Auge unter anderem vor dem Austrocknen schützt.

Tränenflüssigkeit ist jedoch nicht nur dafür verantwortlich, das Auge feucht zu halten. Durch sie werden mit jedem Wimpernschlag wichtige Nährstoffe und Sauerstoff über der Hornhaut verteilt. Diese Substanzen stärken das Auge und reduzieren das Infektionsrisiko.

Weiche Kontaktlinsen


Weiche Kontaktlinsen, die auch flexible Kontaktlinsen genannt werden, kamen zu Beginn der 70er Jahre auf.2 Bewährt haben sie sich vor allem deshalb, weil viele Menschen sich sehr schnell an sie gewöhnen. Dies liegt unter anderem daran, dass sie dünner sind als harte. Das Gefühl einen Fremdkörper im Auge zu haben, ist oftmals kaum vorhanden. Durch ihre Biegsamkeit passen sie sich gut an die Form der Hornhaut an, die bei jedem Menschen etwas anders ist.

Es gibt zwei wesentliche Gründe dafür, warum flexible Kontaktlinsen weich sind:

  • Zum einen ist der Silikonanteil in den verwendeten Kunststoffen deutlich höher als bei harten.
  • Zum anderen können sie mehr Wasser, also Tränenflüssigkeit, aufnehmen.

Die Biegsamkeit und die Wasseraufnahmefähigkeit bringen jedoch auch den ein oder anderen Nachteil mit sich. So sind beispielsweise Hornhautverkrümmungen schlechter ausgleichbar. Weiche Kontaktlinsen passen sich viel eher den Wölbungen der Hornhaut an. Das ist nachteilig, wenn Veränderungen der Hornhaut für ein schlechteres Sehen verantwortlich sind. Auch können weiche Kontaktlinsen den Tränenflüssigkeitsfilm reduzieren, der wichtig für den Schutz des Auges ist.

Welche Kontaktlinsen halten länger? Harte oder weiche?


Grundsätzlich nutzen sich alle Kontaktlinsen früher oder später ab, egal ob weiche oder harte. In der Regel sind es jedoch die harten Kontaktlinsen, die eine längere Lebensdauer haben. Viele Produkte können 12 bis 18 Monate lang in Gebrauch sein.3 Tageslinsen sind dagegen bekannte Vertreter von weichen Kontaktlinsen. Jedoch gibt es auch von ihnen Varianten, die bis zu einem Jahr lang verwendet werden dürfen.

In den meisten Fällen ist es für das Auge besser, wenn alte Kontaktlinsen, so oft es geht, durch neue ausgetauscht werden. Denn besonders an weichen Kontaktlinsen setzen sich schnell Substanzen aus der Umwelt, wie zum Beispiel Staub oder Make-up, fest. Diese können unter anderem eine Augenreizung auslösen.

Wenn Ihnen Ihre Kontaktlinsen Probleme bereiten, sollten Sie sich von einem Augenarzt untersuchen lassen. Er gibt Ihnen Auskunft darüber, wie lange Sie Ihre Kontaktlinsen tragen dürfen und wie der richtige Umgang mit ihnen erfolgt.

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Regina Lopes Bombinho Brandt Aufgrund ihrer Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin kennt Regina Brandt Krankenhäuser auch hinter den Kulissen. Durch ihr Studium der Sprach- und Kommunikationswissenschaften vermischen sich bei kanyo® ihre Kenntnisse in Sachen Online-Redaktion, Medizin und Kommunikation. Regina Lopes Bombinho Brandt Medizinredakteurin und Kommunikationswissenschaftlerin kanyo® mehr erfahren
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