Symptome der Glaskörpertrübung: Wenn „Mücken” vor den Augen tanzen
Die Eigenschaften der Glaskörpertrübung sind unterschiedlicher Natur. Beispielsweise werden diese als
- kleine schwarze Punkte,
- Flusen,
- kleine Stege,
- Klumpen,
- Bläschen,
- Fädchen oder
- „Mücken“
wahrgenommen, die vor den Augen umhertanzen. Besonders dann, wenn Betroffene eine helle Fläche betrachten. Sind die „Floater” groß, ist in seltenen Fällen das Sichtfeld eingeschränkt.
Manch einer zweifelt in solchen Momenten vielleicht an seiner Wahrnehmung, doch für dieses Phänomen gibt es eine Bezeichnung: „Mouches volantes“, was auf Französisch so viel heißt wie „fliegende Fliegen“. Im Deutschen wird das Phänomen auch als „fliegende Mücken” bezeichnet. Sie entstehen im Auge, genauer im Glaskörper.
Der Glaskörper (geleeartige, durchsichtige Substanz) verleiht dem Augapfel seine Form. Er besteht zu 98 Prozent aus Wasser – der Rest sind Hyaluronsäure und Kollagenfasern, die für die Stabilität verantwortlich sind.2 Die Lichtstrahlen werden während des Sehprozesses von der Linse durch den Glaskörper zur Netzhaut geleitet. In der Netzhaut befinden sich die Sehzellen, die das Licht wahrnehmen und in Form von elektrischen Impulsen zum Gehirn weiterleiten.
Ursachen der “fliegenden Mücken”
Häufig entsteht eine Glaskörpertrübung aufgrund des Alters. Wie viele andere Körperteile unterliegt auch der Glaskörper im Auge degenerativen (verschleißbedingten) Veränderungen. An sich ist diese natürliche Alterung nichts Ungewöhnliches, bei manchen Menschen beginnt der Prozess früher (etwa bei vorhandener Kurzsichtigkeit), bei anderen später, in der Regel aber ab dem 50. Lebensjahr.3 Neben dem Alter wird gelegentlich auch Stress als Ursache der fliegenden Mücken genannt.
Direkt zur Ursache:
Weitere Ursachen können Infektionen oder Verletzungen am Auge, Kurzsichtigkeit, hoher Blutdruck, Diabetes sowie eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme sein.7,8
Daneben gibt es krankhafte Arten der Glaskörpertrübung, etwa die sogenannte Asteroide Hyalose. Sie ist meist von einseitigen, wenig beweglichen, milchig-weißen Trübungen im Glaskörperraum gekennzeichnet. Diese Einlagerungen von fetthaltigen Kalziumsalzen erinnern visuell an ein Schneegestöber. Die Betroffenen selbst bemerken in der Regel kaum Symptome, das Sehvermögen ist nur gering eingeschränkt. Als Ursache diskutieren Mediziner Diabetes mellitus oder eine Fettstoffwechselstörung.
Glaskörpertrübung im Alter
Mit den Jahren entmischen sich die Bestandteile des Glaskörpers und er verliert an Wasser. Im Verlauf dieser Rückbildung des Glaskörpers löst er sich allmählich – komplett oder teilweise – von hinten gelegenen Netzhautteilen ab und die Kollagenfasern ballen sich im Inneren des Glaskörpers zusammen. Bildlich gesprochen verklumpen sie. Letztendlich sind es also die entstandenen winzigen Klümpchen, die im Glaskörper schwimmen (daher der englische Begriff „eye-floater“), die bei geringster Augenbewegung den Eindruck von dunklen oder halbdurchsichtigen Punkten vermitteln. Vor allem, wenn der Lichteinfall im Glaskörper hoch ist, werfen die Kollagenfasern deutliche Schatten auf die Netzhaut.
Stress als Ursache einer Glaskörpertrübung
Auch wenn es aktuell keine wissenschaftlichen Studien dazu gibt, wird angenommen, dass Stress eine Rolle bei der Entstehung oder Verschlimmerung von Mouches Volantes spielen kann. Solche stressbedingten Trübungen sind in der Regel vorübergehend und klingen nach Entspannungsphasen oft wieder ab.
Bei chronischem Stress kann der Wasserhaushalt des Körpers beeinflusst werden, was auch den Glaskörper betrifft. Da dieser zu 98 % aus Wasser besteht, können Veränderungen im Flüssigkeitshaushalt seine Struktur beeinträchtigen und Trübungen begünstigen. Um Glaskörpertrübung durch Stress zu lindern, hilft es, den Stress abzubauen, den Augen Pausen zu gönnen und auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.
„Mouches volantes“ – Begleiter auf Lebenszeit?
Wenngleich die Sehfähigkeit erhalten bleibt, empfinden Betroffene eine Glaskörpertrübung mit tanzenden Punkten im Sehfeld meist als lästig. Altersbedingt schrumpft der Glaskörper mehr und mehr, wodurch sich die Glaskörpertrübungen über Monate hinweg zunehmend von den hinten gelegenen Netzhautteilen entfernt.4 Allein die Vorstellung daran mag bei einigen Menschen unbehagliche Gefühle auslösen – tatsächlich jedoch bekommen viele so gut wie gar nichts davon mit. Doch nicht immer läuft der Prozess der hinteren Glaskörperabhebung komplikationslos ab, ein Netzhautriss sowie eine Netzhautablösung, die unbehandelt so gut wie immer zur Erblindung führt, sind denkbar. Hierfür gibt es aber deutliche „Vorboten“, etwa ein „Rußregen“ vor den Augen oder das Sehen von Blitzen. Noch eine gute Nachricht: Nachdem sich der Glaskörper vollständig abgehoben hat, ist mit keinerlei Komplikationen mehr zu rechnen.
Mit „Mouches volantes“ zum Arzt?
Es gibt einige Symptome, die für einen augenmedizinischen Notfall sprechen.
Achtung, wenn sich die „fliegenden Mücken“ verändern!
- Kommen sie plötzlich in Schwärmen vor,
- verdichten sie sich zu einem Rußflocken-Regen,
- tauchen helle Blitze auf oder
- legt sich ein dunkler Vorhang vor die Augen,
ist dies ein Anzeichen für eine Ablösung der Netzhaut. Suchen Sie sofort Ihren Augenarzt auf, außerhalb der Praxis-Öffnungszeiten begeben Sie sich bitte umgehend in die (augenärztliche) Notaufnahme. Der Spezialist auf dem Fachgebiet der Augenheilkunde erkennt mittels einiger Untersuchungen, ob es sich um eine Netzhautablösung oder andere Erkrankung handelt. Aber auch dann, wenn Sie das erste Mal schwarze Flecken im Sichtfeld wahrnehmen, sollten Sie einen Arzt für Augenheilkunde aufsuchen.
Behandlung der Glaskörpertrübung
Eine Trübung des Glaskörpers ist nicht zwingend behandlungsbedürftig. Die „Mouches volantes“ sind meist harmlos und verschwinden im Laufe des Lebens von allein wieder. Trotzdem sind die störenden Sehbeeinträchtigungen für einige Betroffene mit einem großen Leidensdruck verbunden, schließlich bereiten viele Beschäftigungen wie Lesen, die Gesichtserkennung oder Tätigkeiten im Job (beispielsweise Mikroskopieren) Probleme. Vor allem, wenn die Floater groß und dicht sind und sich inmitten des Sichtfelds befinden.
Führen die „fliegenden Mücken“ zu einer ständigen Belastung, berät Sie Ihr Arzt umfassend zu folgenden Therapien:
Ernährung mit Mikronährstoffen
Wer seine Augengesundheit unterstützen möchte, greift auf Produkte mit Mikronährstoffen, wie speziell aufbereitete Pflanzeninhaltsstoffe aus Traubenkernen und Zitrusfrüchten, zurück, die die Verklumpung im Glaskörper hemmen können und dazu beitragen sollen, dass sich die Fäden im Glaskörper nach einiger Zeit verringern. Diese Präparate sind in der Apotheke erhältlich.
Glaskörperabsaugung (Vitrektomie)
In seltenen und schweren Ausnahmefällen, wenn die Floater sehr groß, dick sowie breit sind und die Lebensqualität der Betroffenen enorm leidet, besteht die Möglichkeit, den Glaskörper zu entfernen. Er wird dann durch eine Flüssigkeit (zum Beispiel hochgereinigtes Silikonöl) oder ein Gas (beispielsweise Schwefelhexafluorid) ersetzt. Da diese Operation risikoreich ist und Folgeschäden nach sich ziehen kann – etwa die schnellere Bildung eines Grauen Stars oder die postoperative Netzhautablösung – ist sie bei einer Glaskörpertrübung meist unverhältnismäßig.5
Laser-Vitreolyse (Floater-Laser)
Bei dieser schonenderen Methode werden nach lokaler Betäubung sehr kurze Laserimpulse präzise auf die Faserklumpen gerichtet. Sie nehmen die Laserenergie auf, werden zerstört und anschließend über die Blutbahn abtransportiert. Die Behandlung dauert nur etwa 20 Minuten, doch um sämtliche Floater zu entfernen, können mehrere Sitzungen notwendig sein.3 Das Verfahren kommt jedoch nicht bei allen Ausprägungen der Floater infrage, beispielsweise wenn diese noch sehr klein sind oder sich zu nah an der Linse befinden.
Welche Behandlung kommt infrage?
Ob und wenn ja welches Verfahren in Ihrem individuellen Fall für sinnvoll erachtet wird, teilt Ihnen Ihr behandelnder Augenarzt nach eingehender Diagnose mit. Haben Sie keine Scheu – fragen Sie das, was Ihnen auf dem Herzen liegt und haken Sie auch gerne nach, wenn etwas unklar ist.
Tipps bei einer Glaskörpertrübung
Um die tanzenden Punkte nicht (mehr) so häufig wahrzunehmen, ist es einen Versuch wert, sich so gut es geht abzulenken, zum Beispiel mit Alltagsaufgaben oder Hobbys.
Das können Sie außerdem tun:
- Essen & Trinken:
Was bei so gut wie jedem Gesundheitsthema Erwähnung findet, gilt auch für gesunde Augen. Trinken Sie viel, am besten Wasser. Eine ausgewogene Ernährung mit frischem Obst und Gemüse ist ebenso empfehlenswert. - Mikronährstoffe:
Es besteht die Möglichkeit, durch die Einnahme von Mikronährstoffen beziehungsweise speziell aufbereiteten Pflanzeninhaltsstoffen, positiven Einfluss auf die Verklumpung im Glaskörper zu nehmen. - Abwechslungsreiche Wohnungseinrichtung:
Verzichten Sie auf großflächige weiße Wände; setzen Sie eher auf Dinge, die das Auge ablenken, wie Bücherregale, Bilder und Pflanzen. - Sonnenbrille mit hohem UV-Schutz: Mindestens 80 Prozent des einfallenden Lichts sollten abgeschirmt werden, denn eine hohe Sonneneinstrahlung kann die Beschwerden verstärken.6
- Selbsttönende Brillengläser:
Sie passen sich an verschiedene Lichtverhältnisse an und dunkeln bei Helligkeit innerhalb kürzester Zeit ab. - Zeit am PC reduzieren:
Vermeiden Sie langes Arbeiten am Computerbildschirm und stellen Sie den Monitor auf eine angenehme Helligkeit ein.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Glaskörpertrübung:
Schwarze Punkte vor den Augen, auch „Mouches volantes“, entstehen meist durch altersbedingte Veränderungen im Glaskörper, wenn dieser schrumpft. Dabei ballen sich Collagenfasern zusammen und werfen Schatten auf die Netzhaut, was Betroffene als schwarze Punkte wahrnehmen. Sie sind in der Regel harmlos – bei sehr plötzlichem Auftreten oder Lichtblitzen sollte allerdings ein Augenarzt aufgesucht werden, um ernstere Ursachen wie eine Netzhautablösung auszuschließen.
Die altersabhängig zunehmende Trübung des Augenglaskörpers geht mit Symptomen wie dem Sehen von schwarzen Flecken oder Fäden einher. Besonders fallen die Sehstörungen auf, wenn Betroffene bei guten Lichtverhältnissen ein Buch lesen, auf eine weiße Wand, den Computerbildschirm oder in den Himmel schauen.
Hauptsächlich ist hier eine altersbedingte Rückbildung des Glaskörpers zu nennen. Es gibt jedoch weitere Auslöser, wie Kurzsichtigkeit, Bluthochdruck und Stress.
Es besteht die Möglichkeit, die Augengesundheit zu stärken und die visuellen Störungen zu verringern, etwa durch die Einnahme spezieller Mikronährstoffe wie Vitamin C, Zink und die Aminosäure L-Lysin, die in Kapselform erhältlich sind. Auch operative Eingriffe sind möglich.
Die Beschwerden sind medizinisch gesehen in den meisten Fällen harmlos und haben keinen Einfluss auf die Sehschärfe (dafür jedoch häufig auf die Sehqualität). Nach einiger Zeit werden die Trübungen für gewöhnlich weniger stark wahrgenommen, gänzlich verschwinden sie in den meisten Fällen jedoch nicht. Eine Behandlung ist in der Regel nicht zwingend notwendig.2
Eine einfache Möglichkeit, Glaskörpertrübungen zu lindern, ist eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr. Dadurch wird der Glaskörper flüssiger und die Trübungen können leichter absinken und fallen weniger auf.8 Auch Ablenkung kann helfen: Eine abwechslungsreiche Wohnungseinrichtung, Sonnenbrillen oder getönte Brillengläser sowie reduzierte Bildschirmzeit erleichtern es, die Floater bewusst zu ignorieren.
Nein, das ist bisher nicht möglich. Was aber Äugenärzte grundsätzlich empfehlen ist, die Augen ab dem 40. Lebensjahr regelmäßig untersuchen zu lassen und auf eine gesunde Ernährung zu achten.1
Fazit:
Eine Glaskörpertrübung ist keine Augenerkrankung, sondern überwiegend eine ganz normale Begleiterscheinung des Alterns, genauso wie graue Haare und Falten. Daher besteht in den meisten Fällen kein Grund zur Sorge.