
Symptome des Sicca-Syndroms: Etwas mehr als trockene Augen
Ist die Augenbenetzung gestört, treten typische Beschwerden auf. Dazu gehören beispielsweise:
- Jucken
- Brennen
- Stechen
- Fremdkörpergefühl im Auge
- Schmerzen beim Wimpernschlag
- höhere Infektanfälligkeit der Augen
Ebenso kann durch die gestörte Befeuchtung der Augen eine temporäre Beeinträchtigung der Sehfähigkeit (wie verschwommene Sicht) und damit einhergehend eine Verringerung der Lebensqualität einhergehen. Betroffene sind oftmals ältere Menschen (verringerte Produktion von Tränenflüssigkeit im Alter), Frauen in den Wechseljahren (hormonelle Umstellung beeinflusst Tränenbildung und Befeuchtung von Schleimhäuten) oder Menschen, die viel Zeit mit Bildschirmarbeit verbringen (etwa Büroangestellte).
Vor allem, wenn die Augentrockenheit über einen längeren Zeitraum hinweg anhält oder in regelmäßigen Abständen wiederkehrt, sollten Sie einen Termin bei Ihrem Augenarzt vereinbaren.
Behandlung: Was hilft bei trockenen Augen (Sicca-Syndrom)?
Betroffenen einer Benetzungsstörung helfen befeuchtende Augentropfen meist sehr gut. Diese Tränenersatzmittel oder „künstlichen Tränen“ können in die Augen getropft werden und sorgen für eine angenehme Befeuchtung. Besonders bewährt hat sich in diesem Zusammenhang der Inhaltsstoff Hyaluronsäure.1 Dieses körpereigne Molekül haftet sehr gut auf der Augenoberfläche und sorgt wegen seiner hervorragenden Wasserbindungseigenschaften für eine langanhaltende Befeuchtung.
Gegebenenfalls ist eine Therapie mit Geltropfen geeignet. Sie weisen eine hohe Viskosität (Zähflüssigkeit) auf und verbleiben daher extra lange auf der Augenoberfläche. Greifen Sie nachts am besten zu einer Augensalbe. Sie unterstützt die Augen bei der nächtlichen Regeneration und schützt sie vor dem Austrocknen.
Darüber hinaus können auch allgemeinere Maßnahmen zu einer Verbesserung der alltäglichen Beschwerden von trockenen Augen führen. Unter anderem gehören dazu:
- Veränderung des Lebensstils (wie mehr Bewegung an der frischen Luft, weniger Bildschirmarbeit)
- regelmäßiges Lüften und Verwendung von Luftbefeuchtern (für ein angenehmes Raumklima und ausreichend Luftfeuchtigkeit)
- regelmäßige Augen-Pausen (vor allem bei konzentriertem Arbeiten am Display oder beim Lesen)
Je früher eine Behandlung eingeleitet wird, desto besser. Unbehandelt kann das Sicca-Syndrom zu unterschiedlichen Augenerkrankungen sowie zu Schädigungen der Hornhaut und dauerhaften Sehstörungen führen.2
Trockene Augen und Kontaktlinsen?
Viele Menschen, die Kontaktlinsen tragen, kennen das trockene Gefühl im Auge. Denn die Kontaktlinsen „schwimmen“ direkt auf der Hornhaut, was dazu führt, dass sich die Tränenflüssigkeit nur schlecht verteilt. Als Folge daraus kann der Tränenfilm gestört sein und seiner Schutzfunktion nicht mehr vollständig nachkommen. Die Linsen reizen die Augenoberfläche und ein unangenehmes Gefühl entsteht. Schlecht ausgewählte Kontaktlinsen (beispielsweise eine falsche Passform) verstärken das trockene Gefühl noch und im schlimmsten Fall entwickelt sich daraus sogar eine Kontaktlinsenunverträglichkeit.
Folgende Punkte sollten bei der Auswahl der Kontaktlinsen beachtet werden:
- hochwertige Linsen auswählen
- befeuchtende Augentropfen verwenden
- Linsen nur wenige Stunden tragen
- Kontaktlinsen gründlich und regelmäßig mit einer speziellen Lösung reinigen
In jedem Fall hilft Ihnen Ihr Optiker oder Augenarzt dabei, die richtigen Kontaktlinsen zu finden, sodass sich Ihre möglicherweise bestehenden trockenen Augen nicht zusätzlich verschlimmern.
Ursachen für das Sicca-Syndrom
Die möglichen Ursachen des Sicca-Syndroms auf einen Blick:
- veränderte Zusammensetzung des Tränenfilms
- zu geringe Tränenproduktion
- fortschreitendes Alter
- hormonelle Veränderungen (etwa in den Wechseljahren)
- Feinstaub oder Abgase
- ausgeprägte Bildschirmarbeit
- langer Aufenthalt in Klimaanlagenluft
- bestimmte Medikamente (etwa entwässernde Präparate, Herz- oder Allergiemedikamente)
Beim sogenannten Sicca-Syndrom wird vom Auge zu wenig Flüssigkeit für den Tränenfilm produziert oder dieser Film hat eine veränderte Zusammensetzung. Tränen werden in speziellen Drüsen gebildet, die rund um das Auge angeordnet sind. Sie befeuchten die Augenoberfläche und laufen dann in Tränenkanäle ab, die schließlich in die Nasenhöhle führen.
Der Tränenfilm zeichnet sich durch einen komplexen Aufbau aus und besteht aus drei Lagen:
- Die Schleimschicht liegt direkt auf der Hornhaut und sorgt für die gleichmäßige Verteilung des Tränenfilms über das Auge.
- Die wässrige Schicht enthält Nährstoffe für die Hornhaut und Abwehrstoffe, die Krankheitserreger unschädlich machen.
- Ein Fettfilm (Lipidschicht) liegt oben auf und sorgt dafür, dass die anderen beiden Schichten nicht einfach abfließen, sondern auf dem Auge verbleiben.
Sobald die Tränendrüsen zu wenig Tränen bilden, reißt der Tränenfilm auf. Die Hornhaut ist dann ungeschützt und wird weder mit Nährstoffen versorgt, noch können Krankheitserreger effektiv abgewehrt werden. Genauso sorgt eine veränderte Zusammensetzung des Tränenfilms — wenn beispielsweise die wässrige Schicht durch warme Heizungsluft im Winter verdunstet — dafür, dass trockene Augen entstehen.
Trockene Augen über Nacht?
Zuweilen klagen Betroffene auch früh morgens über trockene Augen. Das liegt einerseits daran, dass nachts die Tränenproduktion verringert ist. Andererseits kann sich die Flüssigkeit unter Umständen nicht so gut verteilen, da die Lider über Stunden geschlossen sind. Gegebenenfalls ist auch ein teilweises Austrocknen denkbar, wenn die Augenlider im Schlaf nicht vollständig geschlossen sind.
Für das oftmals chronisch verlaufende Syndrom trockener Augen gibt es verschiedene Risikofaktoren. So spielt zum Beispiel das Alter eine entscheidende Rolle. Durch die höhere Lebenserwartung der letzten Jahre steigt die Zahl der Menschen mit Sicca-Syndrom.3 Begründen lässt sich dies damit, dass im zunehmenden Alter weniger Tränenflüssigkeit produziert wird. Hinzu kommt, dass bestimmte Erkrankungen, die im Alter häufiger aufkommen (beispielsweise die Autoimmunerkrankungen Diabetes mellitus oder Rheuma), trockene Augen begünstigen. Auch Frauen in den Wechseljahren leiden wegen der hormonellen Veränderung darunter.
Übrigens:
Augentrockenheit ist eines der Leitsymptome des sogenannten Sjögren-Syndroms. Bei dieser Erkrankung greift das Immunsystem körpereigene Zellen an — und zwar konkret jene der Tränen- und Speicheldrüsen. Betroffene leiden daher zum Beispiel oft zusätzlich unter einem trockenen Mund beziehungsweise generell schlecht befeuchteten Schleimhäuten.
Eine weitere Ursache für das Sicca-Syndrom ist in der Umwelt zu finden. Denn Feinstaub, Zigarettenqualm und Abgase strapazieren die Augen mitunter stark. Viele Menschen verbringen zudem viel Zeit an Bildschirmen — ob mit Computerarbeit oder am Smartphone. Eine Erkrankung, die sich aus den dauerhaft gestressten und müden Augen entwickeln kann, ist das sogenannte Office-Eye-Syndrom. Betroffene blinzeln aufgrund der fokussierten Bildschirmarbeit weniger, wodurch die Tränenflüssigkeit schneller trocknet. Aber auch Klimaanlagen in Wohnräumen oder im Auto führen zum Verdunsten des Tränenfilms.
Zudem begünstigen auch bestimmte Gruppen von Medikamenten das Entstehen von trockenen Augen. Zu diesen gehören beispielsweise:2
- Diuretika (entwässernde Präparate)
- Anticholinergika (Asthmamedikamente)
- Psychopharmaka (Medikamente gegen psychische Erkrankungen)
- Betablocker (Herzmedikamente)
- Antihistaminika (zur Allergiebehandlung)
Nicht zuletzt klagen Menschen, die regelmäßig Kontaktlinsen tragen, verstärkt über trockene Augen.
Diagnose des Sicca-Syndroms
Mithilfe von verschiedenen Diagnosemethoden kann der Arzt ermitteln, wie trocken die Augen sind und dementsprechend eine geeignete Behandlung vorschlagen. Auch wird er der Ursache für das Sicca-Syndrom auf den Grund gehen. Im allerersten Schritt nimmt der Mediziner jedoch die Krankheitsgeschichte auf (Anamnese). Anschließend stehen mehrere Tests zur Verfügung, um die Augen hinsichtlich einer Benetzungsstörung zu untersuchen.
Direkt zu den Diagnosemethoden:
Lidkantenparallele Bindehautfalten (LIPCOF)
Spaltlampe
Mit einer Spaltlampe – einem speziellen Mikroskop – verschafft sich der Augenarzt einen allgemeinen Überblick über den Zustand des trockenen Auges. Eventuell färbt der Mediziner den Tränenfilm ein, um die Augenoberfläche und so die Verteilung der Tränenflüssigkeit genauer zu untersuchen. Veränderungen des Gewebes, Rötungen oder verstopfte Tränendrüsen kann er auf diese Weise feststellen.
Lidkantenparallele Bindehautfalten (LIPCOF)
LIPCOF steht für Lid-Parallel Conjunctival Folds. Damit sind Falten gemeint, die auf der Bindehaut durch erhöhte Reibungskräfte zwischen der Bindehaut und den Lidern entstehen. Patienten mit trockenen Augen haben meist stark ausgeprägte lidkantenparallele Bindehautfalten. Mit der Spaltlampe untersucht der Augenarzt die Bindehaut auf die Falten und ordnet sie auf einer Skala ein (keine Bindehautfalten bis starke Bindehautfalten).
Test der Tränenfilm-Aufreißzeit (NIBUT oder FBUT)
Mit Verfahren wie dem Non-Invasive-Break-Up-Time Test (NIBUT) oder Fluorescein-Break-Up-Time Test (FBUT) wird untersucht, wie lange es dauert, bis der Tränenfilm beginnt aufzureißen. Die Tests basieren darauf, dass sich trockene Augen deutlich von gesunden unterscheiden: Bei allen Menschen wird der Tränenfilm durch regelmäßiges Blinzeln über das Auge verteilt. Bleibt das Auge hingegen für einige Zeit offen, reißt der Tränenfilm irgendwann auf. Das passiert bei Patienten mit Sicca-Syndrom deutlich schneller, als bei Personen, die dieses Augenproblem nicht haben.
Beim NIBUT-Test kommen spezielle bildgebende Messgeräte zum Einsatz, die durch präzise optische Linsen darstellen können, wann und wie schnell der Tränenfilm im Auge aufreißt. Es handelt sich hierbei um eine nicht-invasive Diagnosemethode, bei der Ärzte die Augenoberfläche lediglich beobachten, ohne direkt mit dem Auge zu interagieren. Für den FBUT-Test hingegen wird die Tränenflüssigkeit unter Zuhilfenahme von speziellen Augentropfen mit dem Farbstoff Fluoreszein angefärbt. Der Augenarzt beobachtet mit der Spaltlampe die Augenoberfläche und stoppt die Zeit, bis der Tränenfilm aufreißt. Der Patient darf in diesem Zeitraum nicht blinzeln. Die Messung wird in der Regel mehrmals wiederholt, um dann einen Mittelwert errechnen zu können.
Schirmer-Test
Der Schirmer-Test bestimmt die Produktion von Tränenflüssigkeit bei trockenen Augen. Dafür legt der Mediziner vorsichtig einen schmalen Streifen Filterpapier in die unteren Augenlider ein. Dann wird der Patient gebeten, die Augen fünf Minuten geschlossen zu halten.4 Die Filterstreifen saugen in der Zeit Tränenflüssigkeit auf. Je weniger Tränenflüssigkeit das Auge produziert, desto kürzer ist die „Saugstrecke“ des angefeuchteten Papiers. Der Normalwert liegt bei mehr als 10 Millimetern.5 In manchen Fällen wird die Augenoberfläche vor dem Test betäubt, um die Basis-Tränensekretion — ohne Reiztränen aufgrund des reizenden Streifens — zu ermitteln. Der Schirmer-Test kann aber auch nach einer bewussten Reizung der Nasenschleimhaut erfolgen. So wird beispielsweise überprüft, ob überhaupt eine Reflexbefeuchtung des Auges stattfindet.
Weitere Diagnosemethoden
Neben den bereits genannten Untersuchungen gibt es noch folgende weitere Methoden:
- Lipidinterferenz (Ermittlung des Fettanteils in der Tränenflüssigkeit)
- Hornhautsensibilität (Untersuchung der Hornhautbeschaffenheit)
- Tränenabflusstest (Kontrolle des Tränenflusses)
Mit speziellen Labortests kann zudem die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit untersucht werden. Dazu nimmt der Arzt mit einem kleinen Tupfer einen Abstrich vom Unter- oder Oberlid. Dies gibt Aufschluss darüber, ob ein veränderter Zustand des Tränenfilms das trockene Auge verursacht.
Welche Hausmittel helfen bei trockenen Augen?
Zusätzlich zu einer medizinischen Behandlung können auch einfache Hausmittel für Linderung bei trockenen Augen (Sicca-Syndrom) sorgen. Beispielsweise zählen die Folgenden dazu:
1. Schwarzer Tee
Geben Sie zwei Teebeutel mit schwarzem Tee in eine Tasse und überbrühen Sie diese mit heißem Wasser. Nach kurzer Ziehzeit nehmen Sie die Beutel heraus und lassen sie etwas abkühlen. Wenn sie eine angenehm warme Temperatur erreicht haben, können Sie sich die Teebeutel auf die Augen legen. Die enthaltenen Gerbstoffe sollen einen abschwellenden und beruhigenden Effekt haben.
2. Gurkenscheiben
Wer nach einem langen Tag im Büro von brennenden Augen geplagt wird, kann das unangenehme Gefühl mit kühlen Gurkenscheiben lindern. Schneiden Sie hierfür von einer Salatgurke zwei dicke Scheiben ab. Legen Sie sich die Gurkenscheiben für mehrere Minuten auf die Augen und entspannen Sie sich. Der Saft des Gemüses dringt in die Haut ein und erfrischt die Gesichtspartie.
3. Massage
Massieren Sie mit Ihren Zeigefingern sanft die Augen. Bewegen Sie dazu Ihre Finger in kleinen Kreisen am inneren Ende der Augenbrauen, dann am äußeren. Danach führen Sie die gleiche Bewegung im inneren Augenwinkel durch, anschließend im äußeren. Die Massage-Bewegung regt die Durchblutung an und wirkt beruhigend auf gestresste Augen.
4. Omega-3-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren sind Fettsäuren, die der Körper selbst nicht herstellen kann — aus diesem Grund müssen sie über die Nahrung aufgenommen werden. Sie spielen für eine Fülle an Stoffwechselvorgängen im Körper eine große Rolle, unter anderem benötigt sie das Auge auch zur Tränenproduktion. Gute Quellen für diese Art der Fettsäuren sind Kaltwasserfische wie Lachs, Makrele und Hering sowie Leinsamen. Daher sollten diese Lebensmittel regelmäßig auf Ihrem Speiseplan stehen.
5. Wechselbad
Wenn die Augen müde und trocken sind, tut ein Wechsel aus kaltem und warmem Wasser gut. Benetzen Sie zunächst Ihre geschlossenen Augen mit kaltem Wasser und legen Sie sich anschließend einen Waschlappen, getränkt mit warmem Wasser, auf die Augenlider. Wiederholen Sie den Vorgang so oft Sie möchten — empfohlen wird, die Anwendung mit kaltem Wasser abzuschließen, um im Anschluss einen erfrischenden Effekt zu erzielen.
Wie können Sie trockenen Augen vorbeugen?
Um trockenen Augen beziehungsweise den damit einhergehenden Beschwerden vorzubeugen, ist es empfehlenswert die nachfolgenden Maßnahmen zu beachten:
- Reduzieren Sie die Nutzungsdauer von Bildschirmen auf ein Minimum, um gestresste und trockene Augen zu vermeiden.
- Machen Sie regelmäßige Augen-Pausen (bei konzentrierter Displaynutzung oder beim Lesen) und blicken Sie für mehrere Minuten in die Ferne.
- Blinzeln Sie bewusst einige Male und rollen Sie (bei geschlossenem Augenlid) mit den Augen, um den Tränenfilm wiederherzustellen und das Auge durch Bewegung zu entspannen.
- Sorgen Sie für genügend erholsamen Schlaf, um Müdigkeit und dadurch schlecht erholte Augen zu vermeiden.
- Halten Sie sich möglichst wenig in klimatisierten oder stark geheizten Räumen auf, da Klimaanlagen und Heizungsluft zu trockenen Augen führen können.
- Lüften Sie regelmäßig und nutzen Sie Luftbefeuchter, um eine angenehm feuchte Raumluft zu erhalten.
- Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung (mit vielen Omega-3-Fettsäuren), sodass kein Nährstoff- oder Mineralstoffmangel entsteht.
- Trinken Sie ausreichend (mindestens 1,5 Liter am Tag), da der Körper Flüssigkeit zur Bildung von Tränen benötigt.6
- Tragen Sie Sonnen-, Sport- oder Schutzbrillen bei Aktivitäten in der Zugluft, an windigen Tagen beziehungsweise bei geschwindigkeitsintensiven Sportarten (etwa Fahrradfahren).
Häufig gestellte Fragen zum Sicca-Syndrom
Zur Behandlung des Sicca-Syndroms eignen sich vor allem befeuchtende Augentropfen mit dem Inhaltsstoff Hyaluronsäure. Zusätzlich kann auch eine Therapie mit zähflüssigen Augengels oder – vor allem nachts – mit Augensalben sinnvoll sein. Die beiden letztgenannten bleiben aufgrund ihrer Zusammensetzung länger auf der Augenoberfläche und sorgen für langanhaltende Linderung bei trockenen Augen.
Typische Symptome des Sicca-Syndroms sind neben trockenen Augen unter anderem Rötungen, Jucken, Stechen, Brennen, Fremdkörpergefühl, Schmerzen beim Wimperschlag oder Schwellungen am Auge. Zusätzlich kann es etwa zu Beschwerden wie Einschränkungen der Sehleistung durch eine verschwommene Sicht kommen.
Nein. Beim Sicca-Syndrom handelt es sich nicht um eine Erkrankung des Immunsystems. Allerdings tritt es nicht selten als Symptom im Zusammenhang mit dem Sjögren-Syndrom auf. Bei diesem handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der die körpereigenen Zellen der Tränen- oder Speicheldrüsen angegriffen werden.
Zu den Ursachen des Sicca-Syndroms zählen eine unzureichende Bildung des Tränenfilms, altersbedingte Faktoren (etwa Feuchtigkeitsverlust in den Schleimhäuten), hormonelle Umstellungen (wie in den Wechseljahren), bestimmte Erkrankungen (zum Beispiel Rheuma oder Diabetes mellitus), Umweltfaktoren wie Feinstaub oder Zigarettenqualm sowie intensive Arbeit am Bildschirm oder der Einfluss bestimmter Medikamente (beispielsweise Antibabypille, Psychopharmaka).