Häufig gestellte Fragen zur Hornhautverkrümmung
Eine Hornhautverkrümmung kann sich durch Augenschmerzen, Schwindel und Kopfschmerzen äußern. Bei einer starken Ausprägung ist die Sicht der Betroffenen verzerrt oder unscharf – sowohl in der Ferne als auch im Nahen. Liegt nur eine leichte Form des Astigmatismus vor, bleiben die Symptome oft unbemerkt oder verursachen nur geringe Beeinträchtigungen.
Durch eine Augenlaser-Behandlung kann die Hornhautverkrümmung korrigiert werden. Dabei stehen verschiedene Lasermethoden zur Verfügung. Der Augenarzt entscheidet anhand einer individuellen Untersuchung, ob und welche Methode geeignet ist. Die Kosten bewegen sich etwa zwischen 900 € und 3.000 € pro Auge, je nach Aufwand und Verfahren.
Bei einer Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) werden spezielle torische Kontaktlinsen verwendet. Diese sind so gestaltet, dass sie die unregelmäßige Krümmung der Hornhaut ausgleichen und eine klare Sicht ermöglichen. Es gibt sowohl weiche als auch formstabile torische Linsen. Der Augenarzt oder Optiker entscheidet, welche Linsen am besten geeignet sind, abhängig von der Schwere des Astigmatismus und individuellen Faktoren wie dem Tragekomfort.2
Bei vielen Betroffenen hat die Hornhautverkrümmung genetische Ursachen und ist angeboren. Aber sie kann auch im Laufe des Lebens entstehen, zum Beispiel durch eine Entzündung, Verletzungen, Vernarbungen in Folge einer Augen-Operation oder in seltenen Fällen durch bestimmte Augenkrankheiten (zum Beispiel dem Keratokonus).3
Entstehung und Formen einer Hornhautverkrümmung
Bei einem gesunden Auge liegt eine gleichmäßige Wölbung der Hornhaut (Kornea) vor, ähnlich einer Kugeloberfläche. Das einfallende Licht wird bei Normalsichtigkeit (Emmetropie) exakt auf der Netzhaut (Makula) punktförmig gebündelt, dadurch entsteht ein scharfes Bild.
Dem gegenüber steht die Hornhautverkrümmung. Aufgrund einer ungleichmäßigen Wölbung der Hornhaut wird das eintreffende Licht verzerrt. Daher erscheint ein Punkt als Strich oder ein rundes Objekt oval. Betroffene klagen allgemein über eine Sehschwäche auf nahe wie auch ferne Distanzen.
Je nach Art der Lichtbrechung lässt sich der Astigmatismus in verschiedene Typen unterteilen. Bei einer regulären Stabsichtigkeit liegt eine ungleiche Krümmung der Linse entlang einer senkrechten oder waagrechten Achse vor. Diese Form der Hornhautverkrümmung ist in der Regel angeboren und ändert sich im Laufe des Lebens eher nicht.
Ferner kann eine Unterteilung nach Stärke der Brechung vorgenommen werden.
- Kurzsichtiger (myoper) Astigmatismus, wenn die Brechkraft stärker als normal ist.
- Weitsichtiger (hypermetroper) Astigmatismus, bei schwächerer Brechkraft.
- Mischformen kurz- und weitsichtigem Astigmatismus
Neben der regulären Hornhautverkrümmung, kann auch eine irreguläre vorliegen. Bedingt durch eine unregelmäßige Wölbung an unterschiedlichen Stellen der Hornhaut ist auch die Brechkraft unterschiedlich. Ursachen für diese Form können beispielsweise Hornhautnarben oder ein Keratokonus sein, also eine Fehlbildung der Hornhaut.
Symptome einer Hornhautverkrümmung
Die Symptome äußern sich in Abhängigkeit der Stärke und Brechung. Bei einer leichten Ausprägung bemerken Betroffene diese kaum bis gar nicht. Bis zu einem gewissen Grad kann das Gehirn den Sehfehler ausgleichen. Eine starke Ausprägung lässt sich jedoch nicht mehr ausgleichen, es kommt zu einer merklichen Sehschwäche und meist auch zu anderen Symptomen.
Weitere Symptome, die bei Astigmatismus auftreten können:
- Brennende Augen
- Kopfschmerzen
- Blendung, verursacht durch die unregelmäßige Lichtbrechung bei irregulärer Stabsichtigkeit
- Andere Sehstörungen wie Weit - und Kurzsichtigkeit
Häufig kneifen Betroffene die Augen zusammen, um den Sehfehler zu korrigieren. Das Auge versucht, den Sehfehler auf Nah und Fern auszugleichen. Diese sogenannte Akkomodation ist bei einer stärkeren Form der Hornhautverkrümmung jedoch nicht mehr möglich.
Ein Astigmatismus kann auch in Verbindung mit anderen Fehlsichtigkeiten auftreten, beispielsweise Kurzsichtigkeit oder Altersweitsichtigkeit. Dadurch können sich die Symptome zusätzlich verstärken.
Diagnose Hornhautverkrümmung
Erste Anzeichen für eine Stabsichtigkeit können oben genannte Symptome sein. Vor allem das vergebliche Scharfstellen auf weite und nahe Entfernungen ist ein erster Hinweis dafür. Für eine eindeutige Diagnose sollte ein Augenarzt aufgesucht werden. Dieser kann mithilfe verschiedener Hilfsgeräte eine Hornhautverkrümmung diagnostizieren. Zu diesen zählen:
- Placido-Scheibe:
Auf einer Scheibe sind abwechselnd schwarze und weiße Ringe abgebildet. Mit dieser nähert sich der Arzt solange dem Auge des Patienten, bis sich die Placido-Scheibe auf dessen Hornhaut spiegelt. Eine ovale oder verzerrte Form der Kreise deutet auf eine Hornhautverkrümmung hin. - Ophthalmometer:
Durch diesen ist eine Messung des Krümmungsradius sowie der Brechkraft der Hornhaut möglich. - Skiaskopie:
Auch als Schattenprobe bezeichnet, wird Skiaskopie zur Ermittlung des Brechwertes (Refraktion) durchgeführt. - Refraktometer:
Mit einem Refraktometer kann die Sehstärke des Patienten ermittelt werden.
Bei einer Stabsichtigkeit wird, wie schon bei Kurz- und Weitsichtigkeit, das Maß Dioptrien verwendet. Es gibt die Stärke der Hornhautverkrümmung an.
Behandlung einer Hornhautverkrümmung
In Abhängigkeit der Stärke des Astigmatismus und dem individuellen Empfinden des Patienten werden unterschiedliche Behandlungsmethoden empfohlen. Stabsichtigkeit kann mit ausgleichenden Sehhilfen oder operativen Eingriffen korrigiert werden.
- Brille:
Eine möglichst frühe Diagnose ist hilfreich, wenn sogenannte Zylindergläser (torische Linsen) zum Einsatz kommen sollen. Diese brechen das einfallende Licht nur in eine Achsenrichtung, vertikal oder horizontal. Je nach Stabsichtigkeit werden die Zylindergläser passend geschliffen. Bei Erwachsenen wird oftmals mit schwächeren Gläsern begonnen und die Stärke nach und nach gesteigert. Grund: Das ungewohnte Tragen kann unter Umständen zu Kopfschmerzen führen.
- Kontaktlinsen:
Eine irreguläre Hornhautverkrümmung ist nicht mit einer Brille korrigierbar, daher wird auf harte Kontaktlinsen zurückgegriffen. Auch eine reguläre Stabsichtigkeit lässt sich mit entsprechenden Kontaktlinsen ausgleichen.
- Operativer Eingriff:
Bei einer Unverträglichkeit gegenüber Kontaktlinsen, kann über einen operativen Eingriff zur Korrektur der Astigmatismus nachgedacht werden. Mithilfe des Excimer-Laser, einem Kaltlicht-Laser, ist eine direkte Korrektur am Auge möglich. Dieser gilt als besonders schonend. Es wird nur an denjenigen Stellen der Hornhaut mit dem Laser Gewebe abgetragen, an denen eine Verkrümmung besteht. Ferner kann eine Hornhautübertragung (Keratoplastik) in Betracht gezogen werden. Aus der Hornhaut eines passenden Spenders wird ein Stück herausgeschnitten und beim betroffenen Patienten eingefügt.
Bei jeder Form der Hornhautverkrümmung sollte ein Augenarzt aufgesucht werden. Dieser entscheidet über die bestmögliche Behandlung, in Abhängigkeit von Form sowie Stärke.
Hornhautverkrümmung: Werte im Überblick
Die Stärke der Hornhautverkrümmung gibt der sogenannte Zylinderwert (im Brillenpass unter ZYL oder CYL zu finden) an. Dieser wird in Dioptrien in Schritten von 0,25 gemessen und kann ein Plus oder Minus davor haben, abhängig davon, ob er in der Pluszylinder- oder Minuszylinder-Schreibweise angegeben wird. Der Zylinder wird mit dem entsprechenden Wert in die Gläser eingearbeitet. Zusätzlich gibt es noch den Achswert (im Brillenpass unter ACH oder A zu finden) – er wird in Grad gemessen und zeigt an, wo der Zylinder eingearbeitet wird.
- Zylinderwerte bis zu 0,5 Dioptrien (dpt) gelten als unbedenklich und treten häufig auf.3 Ob hier bereits eine (torische) Sehhilfe benötigt wird, hängt vom individuellen Empfinden ab.
- Eine Hornhautverkrümmung ab 0,75 Dioptrien sollte in der Regel mithilfe von torischen Brillen oder Kontaktlinsen korrigiert werden.
- Wird ein Wert von 2,25 Dioptrien überschritten, wird von einer stärkeren Form gesprochen - auch hier sind Sehhilfen zur Korrektur notwendig.4
Torische Sehhilfen sind – anders als sphärische Brillengläser oder Kontaktlinsen – nicht gleichmäßig, sondern so verformt, dass sie die Unebenheiten der verkrümmten Hornhaut ausgleichen können.
Astigmatismus vorbeugen – geht das?
Nach derzeitigem Kenntnisstand lässt sich einer Hornhautverkrümmung nicht vorbeugen.5 Eine reguläre Stabsichtigkeit kann auch angeboren sein. Eine frühe Diagnose ist jedoch wichtig, um diese beispielsweise mit Zylindergläsern zu korrigieren. Auch bei Kindern ist es zu empfehlen, eine Hornhautverkrümmung bereits früh zu behandeln. Eine spätere Fehlsichtigkeit kann dadurch minimiert beziehungsweise verhindert werden.