Wann sollten die Augen gepflegt werden?


Im Alltag gibt es viele Einflüsse, welche die Augen belasten und reizen können: langes Arbeiten vor dem Bildschirm gehört ebenso dazu wie beispielsweise klimatisierte und trockene Raumluft. Doch auch Entzündungen der Binde- oder Hornhaut sowie allergische Reaktionen können den empfindlichen Tränenfilm angreifen und Symptome wie

Eine besondere Pflege der Augen ist dann ratsam. Präparate zur Augenpflege wie Augentropfen oder Augensalben setzen an dieser Stelle an und haben die Aufgabe, den natürlichen Tränenfilm zu unterstützen und die Regeneration des Auges zu fördern. Zu diesem Zweck enthalten sie verschiedene Inhaltsstoffe.

Wussten Sie schon, dass Augentropfen beim Augenarzt auch zur Anwendung von lokalen Betäubungsmitteln dienen? Dadurch werden beispielsweise Operationen am Auge ohne Narkose möglich.

Bewährte Inhaltsstoffe bei der Augenpflege


Welche Wirkstoffe genau in den Augentropfen, Augensalben oder Augengelen enthalten sind, kann sich selbstverständlich von Anbieter zu Anbieter und auch von Produkt zu Produkt unterscheiden. Bewährt hat sich bei der Augenpflege vor allem Hyaluronsäure. Sie kommt ganz natürlich im menschlichen Körper vor und zeichnet sich dadurch aus, dass sie besonders gut Feuchtigkeit bindet. Ebenfalls gebräuchlich sind unter anderem folgende Inhaltsstoffe:

  • Euphrasia wird auch Augentrost genannt und ist unter anderem als Hausmittel zur Augenpflege bekannt, zum Beispiel als Sud für feuchte Auflagen.
  • Vitamin A wird häufiger in Salben oder Gels verwendet, trägt zur Regeneration von Horn- und Bindehaut bei und unterstützt den Tränenfilm.
  • Dexpanthenol (Provitamin B5) besitzt ebenfalls wasserbindende Eigenschaften und soll zudem die Wundheilung fördern.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, welches Präparat beziehungsweise welche Inhaltsstoffe bei Ihren Beschwerden die richtigen sind, können Sie Ihren Augenarzt zurate ziehen. Er kann gleichzeitig überprüfen, ob hinter den Symptomen möglicherweise eine Erkrankung des Auges steckt.

Augentropfen als regelmäßige Pflege


Augentropfen sind als Einmal-Dosis in speziellen Verpackungen oder als Fläschchen für den häufigeren Gebrauch erhältlich. In Deutschland werden sie sowohl in Drogerien als auch in Apotheken verkauft, befeuchtende und pflegende Augentropfen sind rezeptfrei.

Anwender greifen zu Augentropfen vor allem bei:

Das Mittel wird hierbei entweder direkt auf die Hornhaut getropft oder in den Bindehautsack gegeben. Durch den Lidschlag verteilen sich die Augentropfen dann auf dem gesamten Auge und die Inhaltsstoffe können ihre Wirkung entfalten. Mehr als ein oder zwei Tropfen pro Anwendung sind nicht nötig, da größere Mengen wieder aus dem Auge fließen würden.

Die Anwendung sollte meist mehrmals am Tag wiederholt werden, da Augentropfen eher dünnflüssig sind und daher – im Vergleich zu Augensalben oder -gelen – nicht so lange auf dem Auge verbleiben.

Konservierungsstoffe in Augentropfen? Lieber nicht!

Um die Haltbarkeit bei Mehrdosisbehältern zu gewährleisten, enthalten manche Augentropfen Konservierungsstoffe. Diese können empfindliche Augen jedoch eher reizen statt pflegen und unter Umständen sogar Allergien auslösen – der Vorzug ist daher konservierungsmittelfreien Präparaten zu geben.

Augensalbe und Augengel für intensive Pflege


Benötigen die Augen eine intensivere Pflege, sind Augensalben oder Augengele häufig besser geeignet als Tropfen. Der Grund: Sie haben eine weniger flüssige Konsistenz und verbleiben länger auf dem Auge. Typische Anwendungsgebiete sind zum Beispiel

  • chronische oder schwere Formen des trockenen Auges,
  • allergische Reaktionen oder
  • Reizungen von Horn- und Bindehaut.

Zudem eignen sie sich, um die Regeneration nach einer Verletzung oder einer Operation zu unterstützen. Augensalben sollten bevorzugt über Nacht – im Idealfall vor dem Schlafengehen – aufgetragen werden. Denn das Sehvermögen kann aufgrund der dickflüssigen Beschaffenheit vorrübergehend eingeschränkt sein, Schleiersehen ist möglich. Achten Sie bei der Anwendung darauf, sich vorher gründlich die Hände zu waschen. Zudem sollte die Tube das Auge nicht berühren, andernfalls kann es zu Verletzungen oder Infektionen kommen.

Augengele können prinzipiell den ganzen Tag über aufgetragen werden und haben den Vorteil, dass sie eine Art Schutzfilm auf dem Auge bilden, gleichzeitig das Sehvermögen jedoch nicht beeinträchtigen. Sie entsprechen Augentropfen in einer höheren Viskosität und lassen sich ebenfalls ins Auge tropfen. Die Konzentration der Inhaltsstoffe ist in Augengels zudem meist höher als in Tropfen.

Tipps für zusätzliche Augenpflege


Zusätzlich zu Augentropfen, Augensalben und Augengels können Sie Ihren Augen mit folgenden Tipps etwas Gutes tun:

  • Der Rauch von Zigaretten ist nicht nur Gift für den Körper, er reizt auch die Augen. Verzichten Sie besser auf Nikotin und bevorzugen Sie eine rauchfreie Umgebung.
  • Viel trinken kann dazu beitragen, den Tränenfilm zu unterstützen. Zwei Liter Wasser, Tee oder verdünnte Saftschorlen täglich sollten es mindestens sein.
  • Lange vor dem Bildschirm zu sitzen – egal ob auf der Arbeit oder in der Freizeit – belastet den Tränenfilm. Denn: Häufig wird dabei das Blinzeln vergessen, die Augen trocknen schneller aus. Aus dem Grund wenden Sie besser alle ein bis zwei Stunden den Blick für ein paar Minuten von Computer oder Fernseher ab.

Menschen mit einer Sehschwäche, die gleichzeitig zu trockenen Augen neigen, sollten außerdem lieber zur Brille statt zu Kontaktlinsen greifen. Bei Letzteren kann sich die Tränenflüssigkeit nicht ungehindert auf dem Auge verteilen, was die Beschwerden auslösen oder gar verstärken kann.

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Lässt sich trockenen Augen vorbeugen? Welche Behandlung ist sinnvoll beim Sicca Syndrom? Die Informationen dazu finden Hörer im kanyo®-Gesundheitspodcast.

Trockene Augen durch Kontaktlinsen

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