
Ursachen geschwollener Augen und Augenlider
Die Haut um die Augen ist vergleichbar mit Pergament. Sie ist sehr zart und deutlich dünner als die restliche Haut im Gesicht. Zudem ist sie frei von straffendem Bindegewebe sowie polsternder Unterhaut und somit hochsensibel. Haben Sie beispielsweise
- am Vorabend zu salzig gegessen,
- etwas zu viel Alkohol getrunken oder
- nachts zu wenig geschlafen,
zeigt sich dies sehr schnell an der Augenpartie. Der Grund: Wenn der Körper dehydriert ist, versucht er Flüssigkeit zu speichern. Die Folge sind kleine Ödeme (Wassereinlagerungen) unter den Augen, die morgens als geschwollene Augenlider und Tränensäcke wahrgenommen werden. Ebenso besteht die Möglichkeit, dass Hormonschwankungen — etwa im Zusammenhang mit dem Eisprung beziehungsweise der Menstruation — Wassereinlagerungen begünstigen. Diese zeigen sich nicht selten als geschwollene Augen nach dem morgendlichen Aufstehen.
Geschwollene Tränensäcke können zudem entstehen, wenn der Lymphfluss beeinträchtigt wird. Dies ist ebenso die Folge von zu wenig Schlaf oder übermäßigem Konsum von Genussmitteln, führt jedoch zu Fetteinlagerungen im Unterlid und dem darunterliegenden Gewebe. Auch ein vorangeschrittenes Alter kann die Sichtbarkeit von Tränensäcken begünstigen. In erster Linie ist hierbei das über die Jahre zunehmende Erschlaffen von Haut, Muskulatur und Bindegewebe verantwortlich.
Liegt darüber hinaus eine genetische Vorbelastung mit sichtbaren Tränensäcken in der eigenen Familie vor, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, im Laufe des Lebens selbst geschwollene Tränensäcke zu bekommen. Die Neigung zu Schwellungen des unteren Augenlids ist nämlich vererbbar.
Erkrankungen der Augen als Ursache für geschwollene Augenlider
Neben den genannten Gründen für geschwollene Augenlider und Tränensäcke gibt es ebenso Augenkrankheiten, die zu Flüssigkeitseinlagerungen im Bereich der Augen führen können. Dazu zählen beispielsweise:
- Bindehautentzündung: Bakterien, Viren, Allergien oder Fremdkörper lösen eine Bindehautentzündung aus. Betroffene haben häufig Juckreiz, Schmerzen und geschwollene Augen.
- Lidrandentzündung (Blepharitis): Bakterielle Infektionen oder eine seborrhoische Dermatitis (schuppende Hautentzündung) sind in vielen Fällen für Entzündungen am Lidrand verantwortlich. Neben geschwollenen Augenlidern treten dabei auch rote, juckende oder tränende Augen, Abschuppungen der Haut oder erhöhte Lichtempfindlichkeit auf.
- Gerstenkorn (Hordeolum): Bakterien (Staphylokokken) sorgen für eine eitrige Entzündung mancher Drüsen in den Augenlidern. Typisches Symptom ist, neben dem knötchenartigen Gerstenkorn selbst, eine schnell zunehmende Schwellung der betroffenen Lider.
- Trockene Augen: Bildschirmarbeit oder der Aufenthalt in stark klimatisierten Räumen kann die Augen austrocknen. Dies macht sich nicht nur durch ein Fremdkörpergefühl bemerkbar, sondern auch durch Brennen, Rötungen und geschwollene Augen.
- Hagelkorn (Chalazion): Hagelkörner treten typischerweise nur am Oberlid auf. Charakteristisches Zeichen ist eine Schwellung ohne Schmerzen.
Darüber hinaus sind geschwollene Augenlider auch eine mögliche Folge von Verletzungen oder Prellungen am Auge. Nicht selten gehen diese zusätzlich mit sichtbaren Hautabschürfungen oder Blutergüssen einher.
Wie lange dauert eine Lidschwellung?
Je nachdem, welche Ursache hinter den geschwollenen Augen steckt, variiert auch die Dauer der Beschwerden. Demnach kann die Schwellung bereits nach wenigen Tagen verschwinden oder für mehrere Wochen oder Monate bestehen bleiben.1
Weitere Krankheiten als Auslöser für geschwollene Augen
Als ein möglicher Ursprung kommen bei geschwollenen Augen zudem verschiedene Allgemeinerkrankungen infrage:
- Allergien: Beispielsweise Pollen sorgen bei Allergikern für tränende, juckende und geschwollene Augen.
- Nieren- oder Leberversagen: Diese Erkrankungen sorgen für Wassereinlagerungen im ganzen Körper. Neben den Beinen können ebenso Gesichtspartien an Volumen zunehmen.
- Herzschwäche: Eine verringerte Pumpleistung des Herzens kann zu Wassereinlagerungen und damit zu geschwollenen Augenlidern führen.
- Tumor: Sowohl gut- als auch bösartige Geschwüre können für Schwellungen am Auge sorgen.
Auch eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) hat mitunter zur Folge, dass das Gesicht und die Augenlider anschwellen können. Leiden Sie unter den genannten Symptomen, ist es empfehlenswert, einen Arzt aufsuchen.
Begleitsymptome bei geschwollenen Augen
Neben der offensichtlichen Schwellung der Augenlider können zusätzliche Begleitsymptome auftreten. Dazu gehören unter anderem:
Bleiben die Symptome über mehrere Tage hinweg ohne signifikante Besserung bestehen oder sind sie wiederkehrend, sollten Sie möglichst zeitnah einen Augenarzt aufsuchen. Dieser kann Ihre Beschwerden einschätzen, Untersuchungen durchführen und gegebenenfalls eine entsprechende Therapie ansetzen.
Behandlung: Wann zum Arzt mit geschwollenen Augen?
Falls Sie häufig an geschwollenen Augen und Tränensäcken leiden, für die es keinen eindeutigen Grund gibt — beispielsweise Schlafmangel oder Dehydration — sollten Sie sich von einem Augenarzt untersuchen lassen. Es wäre zum Beispiel möglich, dass Sie allergisch auf Hausstaubmilben reagieren oder andere (Augen-) Krankheiten hinter den geschwollenen Augenlidern stecken.
Je nach Ursache haben Mediziner zur Therapie von geschwollenen Augenlidern eine Reihe unterschiedlicher Behandlungsmöglichkeiten. Unter anderem zählen dazu:
- Antihistaminika (bei Allergien)
- Antibiotika (zur Bekämpfung bakteriellen Augeninfektionen)
- Augentropfen- oder salben (zur Linderung und Befeuchtung gereizter Augenlider)
Liegen den geschwollenen Augenlidern Krankheiten des Herzens, der Nieren oder etwa Tumore zugrunde, findet in erster Linie eine Therapie jener Grunderkrankungen statt. Sobald die entsprechende Behandlung greift, klingen auch damit einhergehende Beschwerden wie geschwollene Augenlider ab.
Ergänzend zur medizinischen Behandlung können Sie mit ein paar einfachen Hausmitteln das Abschwellen der Augen beschleunigen. Probieren Sie beispielsweise diese Tipps:
- Kühlen: Egal, ob Sie Teelöffel, Gurkenscheiben, aufgekochte Teebeutel oder einen Waschlappen für einige Momente im Kühlschrank herunterkühlen lassen — eine angenehme Abkühlung verschaffen sie alle. Einfach vorsichtig auf die geschlossenen Augen legen und entspannen. Durch die Kälte verengen sich die Blutgefäße rund um die Augen, sodass angestaute Flüssigkeit vom Körper besser wieder abgeleitet werden kann.
- Trinken: Nehmen Sie ausreichend Wasser oder ungesüßten Tee zu sich (mindestens 1,5 Liter am Tag).2 Das bringt den Abtransport von Wasseransammlungen im Gewebe in Schwung. Idealerweise verzichten Sie auf ein Übermaß an Kaffee oder Alkohol.
- Massage: Fahren Sie mit Zeige- und Mittelfinger in kreisenden Bewegungen die geschlossenen Augenlider entlang. Auch ein sanftes Trommeln auf den Lidern sorgt für eine bessere Durchblutung.
Vorsicht: Als vermeintlicher Geheimtipp bei geschwollenen Augenlidern und Tränensäcken wird oftmals die Anwendung von Hämorrhoiden-Salbe genannt, die für ein schnelles Abschwellen sorgen soll. Experten raten hiervon jedoch dringend ab, da im schlimmsten Fall starke Reizungen und Entzündungen der Augen auftreten können.3 Auch ist in solchen Salben häufig Kortison oder ein örtliches Betäubungsmittel enthalten. Da vor allem das Kortison die ohnehin sehr sensible Haut um die Augen schwächt, ist es ratsam, auf diese Salben zu verzichten.
Vorbeugung von geschwollenen Augen
Sofern keine Krankheiten zugrunde liegen, kann geschwollenen Augen grundsätzlich durch ausreichend Schlaf und Erholung, das Vermeiden von Stress, regelmäßiges Lüften und den Verzicht auf besonders salzige Nahrung entgegengewirkt werden. Darüber hinaus kann auch das Optimieren der Schlafposition (erhöhter Kopf) dabei helfen, dass es über Nacht gar nicht erst zu geschwollenen Augenlidern kommt — etwa durch einen Lymphstau. Zudem sollte Kontaktlinsenträger ihre Sehhilfe regelmäßig erneuern — gleiches gilt etwa für die Verwendung von Kosmetikartikeln, die in Kontakt mit den Augen kommen. Vor allem bei mangelhafter Hygiene kann es in beiden Fällen zu einer Ansammlung von Keimen kommen, die gegebenenfalls zum Entstehen oder einer Verschlechterung der Beschwerden von geschwollenen Augen führen.
Häufig gestellte Fragen zu geschwollenen Augen
Die häufigsten Ursachen für geschwollene Augen sind beispielsweise Schlafmangel, übermäßiger Alkoholkonsum oder besonders salziges Essen. Auch bei Hormonschwankungen, Allergien, Entzündungen am Auge (etwa Bindehautentzündung), durch ein Gersten- oder Hagelkorn, Nierenerkrankungen, eine Schilddrüsenunterfunktion, Herzschwäche oder Verletzungen können geschwollene Augen auftreten.
Geschwollene Augenlider können durch Entspannung, kühlende Kompressen oder Augentropfen wieder abschwellen. Bei zugrundeliegenden Erkrankungen wie Allergien oder bakteriellen Infektionen, werden diese entsprechend behandelt (etwa mit Antihistaminika oder Antibiotika). Auch kühle Gurkenscheiben oder Augen-Massagen können helfen, geschwollene Augen zu lindern. Ebenso dienlich sind beispielsweise eine gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf, genug Flüssigkeit (etwa 1,5 Liter pro Tag) und der Verzicht auf Alkohol oder besonders salzhaltige Lebensmittel.1
Geschwollene Augen direkt nach dem Aufstehen können etwa durch einen erschwerten Lymphabfluss während des Schlafs durch die flache Liegeposition entstehen. Zusätzlich begünstigen besonders salzige Lebensmittel oder ein hoher Alkoholkonsum die Entstehung von geschwollenen Augenlidern.
Ein einseitig geschwollenes oberes (oder unteres) Augenlid deutet möglicherweise auf ein Hagelkorn (Chalazion) hin, bei dem aufgrund einer verstopften oder entzündeten Meibom-Drüse Verdickungen am Auge entstehen können. Weitere Augenerkrankungen, die mitunter zu geschwollenen Augenlidern führen, sind Bindehautentzündungen, Lidrandentzündungen (Blepharitis) oder ein Gerstenkorn (Hordeolum).
Neben einer Herzschwäche, Tumoren oder einer Nierenerkrankung kann auch ein Leberschaden ursächlich verantwortlich für geschwollene Augenlider sein. Ebenso kann eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) zur Folge haben, dass das Gesicht und die Augenlider anschwellen.