Sehschwächen bei Kindern - diese lassen sich erkennen


Zu den Sehschwächen, die Ärzte oftmals bei Kindern erkennen, gehört die Amblyopie – ein anderes Wort für Schwachsichtigkeit. Das Gesehene wird im Kopf wesentlich schwächer dargestellt. Experten gehen davon aus, dass in Deutschland von 100 Kindern etwa vier bis sechs diese Einschränkung entfalten.1 Zu den weiteren möglichen Sehschwächen, die bei Kindern in Erscheinung treten können, gehören zum Beispiel: Schielen, eine Linsentrübung, eine Weitsichtigkeit oder eine Kurzsichtigkeit.

Wie erkennen Ärzte eine Sehschwäche bei Kindern?


Augenärzte haben die Möglichkeit, eine Sehschwäche bei Kindern mit Sicherheit zu erkennen – und zwar mithilfe verschiedener Untersuchungsmethoden . Dazu gehören zum Beispiel:

  • Skiaskopie: Dabei kommt ein besonderes Untersuchungsinstrument zum Einsatz – das Skiaskop. Es bildet einen Lichtstrahl, mit dem die Augen untersucht werden können. Der Arzt erkennt durch Reflexion des Lichtes auf der Netzhaut, ob ein Kind Brechungsfehler am Auge hat. Die Brechkraft macht Aussagen darüber, wie viel Licht vom Auge gebündelt werden kann. Dies hat wiederum einen Einfluss auf die Sehschärfe – und kann eine Weit- oder Kurzsichtigkeit verantworten.
  • Sehprobentafel-Test: Augenärzte können mit Sehtafeln testen, wie scharf Gegenstände aus verschiedenen Entfernungen gesehen werden. Auf den Tafeln sind meist Buchstaben zu sehen, die immer kleiner dargestellt werden. Für Kinder, die das Alphabet noch nicht beherrschen, gibt es auch abgewandelte Varianten, auf welchen beispielsweise Tiere abgebildet sind.
  • körperliche Untersuchung: Wenn ein Kind an den Augen untersucht werden soll, führt der Arzt in den meisten Fällen auch eine körperliche Untersuchung durch, die sich vor allem auf die Augen konzentriert. So lässt sich beispielsweise feststellen, ob eine ungünstige Stellung der Augen schuld daran ist, dass ein Kind schielt. Mit speziellen Untersuchungsinstrumenten wie einer Spaltlampe kann auch eine Linsentrübung erkannt werden.

Eltern und Kinder brauchen keine Angst vor Augenuntersuchungen zu haben. Augenärzte können sehr gut einschätzen, wann welche Untersuchungsmethode geeignet ist. Unter anderem wird dabei auch das Alter des Kindes berücksichtigt.

So können Eltern eine Sehschwäche bei Kindern erkennen

Selbstverständlich hat nur ein Augenarzt das Fachwissen, um eine Sehschwäche bei einem jungen Menschen festzustellen. Es gibt jedoch Verhaltensauffälligkeiten, die darauf hindeuten, dass ein Kind eine Sehstörung haben könnte. Dazu zählen unter anderem:

  • ständiges Reiben der Augen
  • häufiges Blinzeln
  • Überspringen von Wörtern beim Vorlesen
  • Probleme bei der Einschätzung von Entfernungen
  • wenig Abstand zu Bilderbüchern beim Betrachten

Eltern, die solche Verhaltensweisen des Öfteren bei ihrem Kind beobachten, sollten mit ihm zu einem Augenarzt gehen.

Welche Ursachen hat eine Sehschwäche bei Kindern?


Eine Amblyopie, eine der häufigsten Sehschwächen bei Kindern, kann verschiedene Ursachen haben.1 Unter anderem zählen Folgende dazu:

  • Sehblockade: Es ist möglich, dass ein Kind nur mit einem Auge sein Umfeld vollständig wahrnehmen kann. Schuld daran kann beispielsweise ein hängendes Augenlid sein.
  • Sehstörungen: Dazu zählen zum Beispiel die Weitsichtigkeit (Gegenstände in der Ferne werden besser erkannt, als in der Nähe) oder die Kurzsichtigkeit (die Augen erkennen die Dinge, die sich in der Nähe befinden genauer). Eine Amblyopie – Schwachsichtigkeit – entsteht meist dann, wenn beide Augen die Dinge unterschiedlich scharf wahrnehmen.
  • Linsentrübung: Manche Kinder haben an einem oder an beiden Augen getrübte Linsen. Unter Umständen kann dies durch eine Operation korrigiert werden. Sie sollte jedoch so schnell wie möglich stattfinden, denn ungetrübte Linsen sind wichtig, damit ein Kind alle für das Sehen notwendigen Strukturen im Hirn voll ausbilden kann.
  • Schielen: Beim Schielen ist in den meisten Fällen ein Auge direkt nach vorne gerichtet und das andere entweder nach oben, unten oder zu einer Seite. Die Folge ist, dass das Gehirn zwei verschiedene Bilder gleichzeitig verarbeiten muss. Auf eine gewisse Art und Weise passiert dies immer, denn wir sehen mit zwei Augen. Beim Schielen besteht jedoch der Unterschied darin, dass vollkommen unterschiedliche Abschnitte betrachten werden. Beispielsweise der Baum direkt vor dem Kind und der Vogel, welcher über ihm fliegt.

Wenn im Kopf häufig zwei völlig ungleiche Seheindrücke zu einem Bild zusammengefügt werden müssen, ist es möglich, dass daraus eine Schwachsichtigkeit entsteht. Denn mehrere nicht miteinander kombinierbare Bilder bewirken eine schwache Darstellung (Projektion) des Gesehenen im Gehirn.

Diese Symptome einer Sehstörung bei Kindern herbeiführen


Sehstörungen bei Kindern können die unterschiedlichsten Symptome mit sich bringen. Zu diesen zählen zum Beispiel:

  • tränende Augen
  • Verklebungen
  • trübe Augen
  • Schielen
  • Rötungen
  • Lichtempfindlichkeit
  • Kopfschmerzen
  • zitternde Augen
  • Brennen

Wenn Eltern bei ihrem Kind eine Sehstörung erkennen oder der Verdacht auf eine solche vorliegt, sollten sie ihren Schützling von einem Augenarzt untersuchen lassen. Bei Kindern ist es besonders wichtig, eine Sehschwäche so schnell wie möglich zu behandeln. Denn es wird vermutet, dass sich das Sehvermögen eines Menschen vor allem innerhalb seiner ersten fünf Lebensjahre entwickelt.1

Wie können erkannte Sehschwächen bei Kindern behandelt werden?


Viele Sehschwächen, die Augenärzte bei Kindern erkennen, können behandelt werden. Bei Kurz- oder Weitsichtigkeit hilft zum Beispiel eine passende Brille. Doch auch eine Amblyopie lässt sich therapieren. Möglichkeiten, die angewendet werden, sind:

  • Augenpflaster: Einem Kind mit einer Schwachsichtigkeit kann unter Umständen mit einer Okklusionsbehandlung geholfen werden. Dabei wird das besser sehende Auge mit einem Pflaster für mehrere Stunden am Tag abgeklebt. Dadurch muss das schlechter funktionierende Auge seine Sehkraft wieder stärker entfalten.
  • Sehschule: Für Kinder, deren Augen unterschiedlich gut sehen, gibt es die Möglichkeit, eine Sehschule zu besuchen. Dabei handelt es sich um spezielle Praxen oder Einrichtungen. Betroffene machen dort Sehübungen, mit dem Ziel, ihre Sehkraft zu stärken. Unter anderem werden Bewegungsabläufe einstudiert, mit denen sich Kinder das Schielen abgewöhnen sollen.

Neben den genannten Methoden können auch Medikamente zum Einsatz kommen, zum Beispiel in Form von Augentropfen oder Augensalben. Diese helfen unter anderem dabei, Symptome wie tränende oder juckende Augen, die mitunter durch Sehstörungen bei Kindern entstehen, zu lindern. Manche Krankheitsverursacher wie beispielsweise eine Linsentrübung sind auch mit einer Augenoperation therapierbar. Sobald eine Sehstörung bei einem Kind erkannt wurde, informiert der behandelnde Augenarzt die Eltern und das Kind über die zu empfehlenden Behandlungsmethoden.

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