Schutz vor UV-Strahlung


Bei den Worten UV-Schutz denken viele Menschen zunächst an Sonnencreme und Sonnenbrand. Das ist aber nur bedingt richtig. Die Augen leiden ohne Sonnenbrille ebenfalls unter der Ultraviolettstrahlung. Und nicht nur im Sommer, auch in den Wintermonaten kann es wichtig sein, die Augen zu schützen. Oberflächen wie Wasser, Schnee oder Glasfassaden von Häusern reflektieren das Sonnenlicht und sorgen so für eine höhere Belastung der Augen.

Ultraviolettstrahlung wird umgangssprachlich als UV-Licht beziehungsweise ultraviolettes Licht bezeichnet. Gemeint ist ein spezielles Lichtspektrum, das sich jenseits des violetten Lichts befindet. Diese Wellenlänge ist für den Menschen nicht sichtbar. Dennoch kann UV-Licht großen Einfluss auf den Körper haben. Trotz der natürlichen Filter in Form von Wimpern, Hornhaut und Linse gelangen circa 1,5 Prozent der Strahlung ins Auge. Das kann unter anderem folgende Auswirkungen haben:

Im Lauf des Lebens kann eine dauerhafte Ultraviolett-Belastung die Sehkraft des Auges beeinträchtigen. Besonders häufig treten Schäden an der Hornhaut und Retina (Netzhaut) auf. Gerade für Menschen, die bereits eine Korrekturbrille benötigen, empfehlen sich daher Sonnenbrillen mit Sehstärke.

Vorsicht vor gefälschten Sonnenbrillen!

Gefälschte Sonnenbrillen, die man oft günstig im Urlaubsland erwerben kann, haben häufig nur einen geringen oder gar keinen UV-Schutz. Das kann gleich doppelt gefährlich sein für die Augen:

  • Zum einen gelangen die UV-Strahlen ungehindert in das Auge. Die meist dunkle Tönung der Sonnenbrille hilft nämlich nur gegen das sichtbare Licht, UV-Strahlen werden nicht abgeschirmt.
  • Zum anderen sorgen die abgedunkelten Gläser dafür, dass sich die Pupille weitet. Im hellen Sonnenlicht würden sich diese normalerweise zum Schutz des Auges verengen. Durch die geweiteten Pupillen gelangen daher mehr UV-Strahlen ins Auge, als es ohne die mangelhafte Sonnenbrille der Fall wäre.

Eine dunkle Tönung ist nicht gleichbedeutend mit einem hohen UV-Schutz. Auch hell getönte Sonnenbrillen können das Auge gut schützen. Wer sich unsicher ist, kann den UV-Schutz beim Optiker messen lassen.

Neben der Möglichkeit, die Korrekturgläser direkt einzupassen, gibt es noch andere Varianten für eine Sonnenbrille mit Sehstärke:

  • Überbrille: Überzieh-Sonnenbrillen sind so gearbeitet, dass sie über der normalen Alltagsbrille getragen werden können. Dadurch entfällt die Notwendigkeit, sich teure Korrekturgläser doppelt kaufen zu müssen. Zudem kann bei einem Wechsel zwischen hellen und dunklen Räumen – zum Beispiel bei der Fahrt durch einen Tunnel – flexibler zwischen Sonnenbrille und normaler Brille getauscht werden. Der Nachteil: Die Auswahl an Überzieh-Sonnenbrillen ist nicht besonders groß. Ein eher geschmacklicher Kritikpunkt ist, dass die Alltagsbrille unter der Überzieh-Brille zu sehen ist. Zudem haben Überzieh-Brillen ein etwas anderes Aussehen als gewöhnliche Sonnenbrillen.
  • Sonnenclip: Vom Aussehen her gleicht ein Sonnenclip einer normalen Brille, wobei jedoch ein Großteil des Gestells fehlt. Er wird von außen angebracht und verleiht den Korrekturgläsern den nötigen UV-Filter. Die Befestigung erfolgt entweder durch Clips oder Magnete. Das Manko: Die seitliche Abschirmung vor Sonnenlicht ist quasi nicht vorhanden, da Alltagsbrillen nicht die typische gebogene Form von Sonnenbrillen haben.
  • Korrekturclips: Dabei handelt es sich um das Gegenstück zu Sonnenclips. Korrekturclips enthalten Gläser mit Sehstärke, die von innen an der Sonnenbrille befestigt werden. Für die meisten Brillenträger lohnt sich diese Variante jedoch nicht. Sie besitzen oft schon eine Alltagsbrille, weshalb sich eher eine Überzieh-Sonnenbrille oder ein Sonnenclip anbietet. Die Anschaffung einer Sonnenbrille mit Sehstärke rechnet sich zudem im Vergleich mit Korrekturclips besser.

Sonderform selbsttönende Sonnenbrille


Selbsttönende beziehungsweise phototrope Brillengläser passen ihre Tönung den jeweiligen Lichtverhältnissen an. Das gelingt durch eine spezielle Beschichtung. Innerhalb kurzer Zeit werden die Gläser bei starkem UV-Licht dunkler und hellen bei schattigen Lichtverhältnissen oder in Innenräumen wieder auf. Daher sind phototrope Brillen auch gut als Sonnenbrille mit Sehstärke zu verwenden. Nur zum Autofahren eignen sich selbsttönende Brillen nicht. Durch die Frontscheibe wird bereits UV-Licht gefiltert, so dass die Brillengläser sich nur wenig oder gar nicht verdunkeln. Der Blendschutz ist daher eher gering.

Kriterien für eine gute Sonnenbrille mit Sehstärke


Die Auswahl an Sonnenbrillen erscheint grenzenlos. Egal ob kleine oder große Gläser, klassisches oder modisches Gestell – es wird für jeden Geschmack etwas angeboten. Auch bei der Tönung haben Kunden freie Wahl. Extrem dunkle Gläser sind genauso möglich wie helle und die Glasfarbe wird ebenfalls in allen Nuancen angeboten. Wer sich eine Sonnenbrille mit Sehstärke anfertigen lässt, kann oft direkt Einfluss nehmen auf die Färbung der Gläser.

Leider lässt sich anhand der Tönung nicht der UV-Schutz für das Auge erkennen, das heißt dunkel gefärbte Gläser können einen niedrigen UV-Filter haben und umgekehrt. Es gibt jedoch einige Kriterien, mit denen sich gute Sonnenbrillen erkennen lassen:

  • Eine gebogene Form und breite Bügel schützen das Auge seitlich
  • Das CE-Kennzeichen bestätigt die Einhaltung der EU-Sicherheitsstandards
  • Eine Kennzeichnung zum UV-Schutz, zum Beispiel UV-400 (meist auf dem Etikett oder der Innenseite der Bügel)
  • Dunkel getönte Gläser bieten einen guten Blendschutz

Tipp: Achten Sie darauf, dass die Sonnenbrille außen und innen entspiegelt ist.
Das reduziert Lichtreflexe und damit auch die UV-Belastung.

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