Häufig gestellte Fragen zu Xanthelasmen
Ein Xanthelasma ist eine gelbliche Ablagerung von Fett auf der Haut, die im Bereich der Augen auftritt. Diese weichen und gut abgegrenzten Knötchen können gehäuft, auf beiden Seiten und sogar symmetrisch auftreten.
Xanthelasmen entstehen meist durch Fettablagerungen in der Haut aufgrund zu hoher Blutfettwerte und erhöhter Cholesterinwerte. Auch Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder alkoholbedingte Leberprobleme können das Risiko erhöhen. Manchmal treten sie auch ohne erkennbaren Grund auf.
Zur Entfernung von Xanthelasmen werden oft Hausmittel wie Apfelessig oder Knoblauch genannt. Allerdings ist ihre Wirksamkeit wissenschaftlich nicht belegt. Anstatt die Fettablagerungen am Auge selbst zu entfernen, suchen Sie Ihren Arzt auf und lassen sich über mögliche professionelle Behandlungsmöglichkeiten beraten.
Ein voller Terminplan allein ist nicht für die Bildung von Xanthelasmen verantwortlich. Dennoch sind sich Experten noch uneinig, ob Faktoren wie Stress, Rauchen oder Bewegungs- und Schlafmangel die Entstehung von Xanthelasmen fördern.
Es gibt eine Reihe von Methoden, mit denen der Dermatologe ein Xanthelasma beseitigt. Dazu zählen zum Beispiel eine chirurgische Entfernung, Laserbehandlung oder Kryochirurgie (Vereisung).
So entstehen Xanthelasmen
Den auffälligen, gelblichen Knötchen im Augenbereich liegt oft eine Störung des Fettstoffwechsels zugrunde. Der Organismus nimmt dann während der Verdauung zu viel Fett aus der Nahrung auf, welches er in der Haut einlagert. Daraus bilden sich kleine, gutartige Geschwülste, die Mediziner Xanthelasmen nennen. Die Hautveränderungen schimmern gelblich durc die Epidermis (oberste Hautschicht), die Oberfläche der Haut darüber bleibt allerdings unauffällig. Bei manchen Patienten entstehen Xanthelasmen allerdings auch ohne erkennbaren Grund.
Xanthom und Xanthelasma – der Unterschied:
Bei Fettablagerungen in der Haut sprechen Experten allgemein von Xanthomen. Diese bilden sich beispielsweise über den Ellbogen, Kniegelenken und Pobacken. Erfolgt die Einkapselung des Fettes im Bereich der Augenlider handelt es sich um Xanthelasmen – eine Sonderform der Xanthome.
Ursachen und Formen der Xanthelasmen
Sowohl Xanthome als auch Xanthelasmen werden in verschiedene Arten eingeteilt, die auf die Ursache ihrer Entstehung zurückzuführen sind. Dazu zählen:
- normolipidämisch: Fettablagerungen bei normalen Blutfettwerten
- hyperlipidämisch: Xanthome und Xanthelasmen aufgrund zu hoher Blutfettwerte
- sekundär: Knötchen bedingt durch vorliegende Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes oder alkoholbedingten Leberkrankheiten
Schon gewusst?
Xanthelasmen sind nicht ungewöhnlich. Rund 5 Prozent der erwachsenen Bevölkerung haben diese Fetteinlagerungen am Auge.1 Sie treten allerdings meist erst im mittleren Alter auf: Die Mehrheit der Xanthelasma-Patienten ist zwischen 40 und 50 Jahre alt.2
Grundsätzlich hat die Entstehung von Xanthelasmen nichts mit Übergewicht zu tun, denn auch schlanke Menschen sind von den Geschwülsten betroffen. Ob die erbliche Veranlagung Grund für die Entstehung von Xanthelasmen ist, gilt noch als umstritten. Auffällig ist dennoch, dass sich die Fettanlagerungen im Augenbereich familiär häufen.
Behandlungsmöglichkeiten: Wie lassen sich Xanthelasmen entfernen?
Auch wenn Xanthelasmen in der Regel keine Schmerzen bereiten, sondern eher ein kosmetisches Problem darstellen, sollten sie vor einer Behandlung kontrolliert werden. In erster Linie wird der Hausarzt eine Blutuntersuchung durchführen, um erhöhte Blutfettwerte als potenzielle Ursache auszuschließen.
Sind die Blutfettwerte in Ordnung, handelt es sich in der Regel um einen rein ästhetischen Makel. In dem Fall können sich Betroffene an einen Dermatologen wenden. Er bespricht die Situation mit dem Patienten und wählt aus einer Reihe von Maßnahmen eine geeignete aus. Zu den gängigen Methoden gehören:
- Chirurgische Exzision:
Die Xanthelasmen werden operativ herausgeschnitten. Weil viele Patienten aufgrund der Knötchen zusätzlich ein hängendes Oberlid haben, empfehlen Dermatologen oft eine Oberlidstraffung. Das Problem bei dieser Art der Methode ist die Narbenbildung am Auge. Xanthelasmen können nach der Entfernung wieder auftreten, die erneute chirurgische Behandlung ist dann aber aufgrund der bestehenden Narben nur noch eingeschränkt möglich. - Laserbehandlung:
Es gibt eine Reihe minimalinvasiver Methoden – der Arzt entscheidet, welches Gerät für die bestehenden Xanthelasmen am besten geeignet ist. Der CO2-Laser – auch als Erbium:YAG-Laser bezeichnet – ist eher nebenwirkungsarm und liefert schnelle Ergebnisse. Außerdem soll die Neubildung von Xanthelasmen bei dieser Art der Behandlung reduziert werden. Ein Farbstofflaser eignet sich vor allem für flache Xanthelasmen, allerdings sind für die Entfernung in der Regel mehrere Sitzungen notwendig und es entstehen starke Blutergüsse. - Kryochirurgie:
Dabei handelt es sich um eine punktuelle Vereisung der Knötchen durch Kältereize. Das betroffene Gewebe wird zerstört und letztendlich vom Körper abgebaut. - Elektrokauterisation:
Hierbei gibt der Mediziner über eine feine Nadel leichte Stromimpulse in das Gewebe. Dies zerstört – ähnlich wie die Kryochirurgie – das Gewebe, das der Körper folglich abträgt. - Trichloressigsäurebehandlung:
Der Arzt verätzt die Xanthelasmen mit Trichloressigsäure (TCA), sodass sich daraufhin an der Stelle neues Gewebe bildet. Diese Methode birgt allerdings Risiken. So kann das Auge trotz Behandlung durch geschultes Personal verletzt werden. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit der Narbenbildung sehr hoch.
Was kostet eine Entfernung der Xanthelasmen?
Der Preis für eine entsprechende Behandlung variiert stark und ist abhängig von der Methode und Art sowie Anzahl der Xanthelasmen. Aus diesem Grund ist eine persönliche Vorstellung bei einem Dermatologen unumgänglich. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten in der Regel nicht. Privatversicherte sollten ihren individuellen Fall mit ihrer Kasse besprechen. Eventuell gibt es hier eine Möglichkeit der Kostenübernahme.
Die Meinung, dass auch Hausmittel wie beispielsweise die Behandlung mit Apfelessig sowie das Einnehmen von Brennnesseln oder Knoblauch die Xanthelasmen verschwinden lassen, ist von Experten umstritten. Bevor Betroffene eine solche Selbstbehandlung in Erwägung ziehen, sollten sie ihren Hausarzt oder Dermatologen konsultieren.
Exkurs: Was bedeuten erhöhte Blutfettwerte?
Der Mensch benötigt Fette wie Triglyceride und Cholesterin als Energielieferanten – allerdings nicht im Übermaß. Eine Blutuntersuchung beim Hausarzt gibt Auskunft darüber, ob ein Patient zu viele davon besitzt. Folgende Werte sind bei der Bestimmung des Blutfettgehalts wichtig und gelten als normal:
- Triglycerid: unter 150 mg/dl (Milligramm pro Deziliter)
- LDL-Cholesterol (Low Density Lipoprotein): unter 160 mg/dl
Bei bestehenden Risikofaktoren oder Vorerkrankungen gelten andere Werte. Informationen dazu erhalten Patienten direkt vom Hausarzt.
- HDL-Cholesterol (High Density Lipoprotein): über 40 mg/dl3
- Gesamtcholesterol: unter 200 mg/dl4
Liegen die ermittelten Blutfettwerte deutlich außerhalb dieser Norm, kann das ein erhöhtes Risiko für verschiedene Erkrankungen wie Arterienverkalkung, Schlaganfall oder Herzinfarkt bedeuten. Dabei legen Experten in erster Linie ihr Augenmerk auf den LDL-Wert. Dieses Low Density Lipoprotein gilt als „schlechtes“ Cholesterol, weil sich überschüssige Partikel an den Gefäßwänden ablagern.
Bilden sich Xanthelasmen von allein zurück?
Nein, Xanthelasmen am Augen bleiben in der Regel meist bestehen. Aber: Ist ein erhöhter Blutfettwert die Ursache für die Bildung von Xanthelasmen, wird der Arzt womöglich eine Ernährungsumstellung empfehlen. Hier passiert es, dass sich – zwar nicht die Hautveränderungen, aber – die Xanthome am Körper nach erfolgreicher Anpassung auf eine ballaststoff- und vitaminreiche Kost zurückbilden. Eine gesunde Lebensweise kann dagegen durchaus Einfluss auf die Entstehung neuer Xanthelasmen nehmen.