Augeninfarkt: Welche Symptome treten auf?


Der Augeninfarkt löst Symptome aus, die meist auf ein Auge beschränkt sind. Nicht selten berichten Betroffene von einem Schleier vor den Augen oder einer generell verschwommenen Sicht. Auch ein eingeschränktes Sichtfeld kann ein Hinweis auf einen Augeninfarkt sein. Hinzu kommt, dass sich zusätzlich eine wenige Sekunden bis Minuten dauernde Erblindung einstellen kann, die mit einer deutlichen und dauerhaften Verschlechterung der Sehschärfe einhergeht. In gravierenden Fällen kann es auch zu einem vollständigen Verlust der Sehkraft des betroffenen Auges kommen.

Da beim Augeninfarkt für gewöhnlich keine Symptome auftreten, die direkte Schmerzen verursachen, passiert es häufig, dass Betroffene den Sehsturz oftmals gar nicht oder nur sehr verspätet bemerken. Durch die ausgleichende Funktion des zweiten Auges und die Leistung des Gehirns wird der Verlust der Sehkraft weitestgehend kompensiert. Aus diesem Grund ist es sehr schwer, im Nachhinein festzumachen, zu welchem Zeitpunkt die Augeninfarkt-Symptome das erste Mal aufgetreten sind. In jedem Fall sollte beim Verdacht auf einen Augeninfarkt ein Arzt aufgesucht werden, der zudem andere Krankheitsbefunde ausschließen kann, die ebenfalls zu Sehstörungen führen. Dazu zählen beispielsweise

Zu erwähnen ist an dieser Stelle, dass die hier genannten Krankheiten — im Gegensatz zum Augeninfarkt — eine Reihe weiterer Symptome aufweisen. Zudem sind dabei meist beide Augen betroffen.

Die Ursachen des Augeninfarkts


Ursächlich verantwortlich für einen Augeninfarkt sind Verengungen oder Verschlüsse in den Blutgefäßen der Augen, die für die Versorgung der Netzhaut zuständig sind. Sie entstehen einerseits durch Ablagerungen in den Gefäßen, die sich im Laufe der Zeit bilden und den Blutfluss behindern. Hier sind vereinzelte Beschädigungen in der Gefäßwand verantwortlich dafür, dass sich dort Kalkpartikel und Fette ablagern können. Andererseits sind auch Blutgerinnsel imstande, einen Augeninfarkt auszulösen. Dabei kommt es zu Verschlüssen, die das Blutgefäß wie ein Korken abdichten. Meist bilden sich diese Gerinnsel direkt am Auge, können mitunter aber auch an anderer Stelle im Körper, wie beispielsweise an Gefäßen der Herzwand, entstehen. Über die Blutbahn werden sie dann zum Auge gespült, wo sie sich festsetzen.

In der Folge findet eine Unterversorgung der Netzhautzellen mit Sauerstoff und Nährstoffen statt, was dazu führt, dass verschiedene Abbauprodukte des Stoffwechsels nicht mehr abtransportiert werden und die Zellen absterben. Daraus resultieren unter anderem Beschädigungen am Netzhautgewebe und den Blutgefäßen. Blutungen in der Netzhaut sind möglich. Im Laufe der Zeit beginnt der Körper, die beschädigten und verschlossenen Gefäße im Auge zu ersetzen. Jedoch weisen diese nicht die gleiche Stabilität und Qualität wie die ursprünglichen Zellen der Blutgefäße auf. Heißt, die Zellen sind anfälliger als vorher und können leichter erneute Blutungen verursachen. Einmal zerstörte Netzhautzellen können sich allerdings nicht mehr regenerieren.

Generell tritt ein Augeninfarkt entweder in den Arterien oder Venen der Netzhaut auf. Hier wird unterschieden zwischen einem Verschluss der Zentralarterie oder -vene sowie Verschlüssen in den feinen Verästelungen der Blutgefäße.

Augeninfarkt: Therapie und Behandlung


Liegt ein Augeninfarkt vor, handelt es sich um einen akuten Notfall, der so schnell wie möglich behandelt werden sollte. Die Therapie hat dabei in erster Linie zum Ziel, die Gefäßdurchblutung im Auge zu normalisieren und Einblutungen in die Netzhaut zu stoppen. Schließlich sollen die Folgeschäden so gering wie möglich gehalten werden.

Bei einem Augeninfarkt mit Venenverschluss ist vor allem die schädigende Schwellung der Netzhaut zu beheben. Zusätzlich soll die Neubildung von unerwünschten Blutgefäßen verhindert werden, da sie die Netzhaut insgesamt anfälliger für erneut auftretende Beschwerden machen. Für diese Form des Augeninfarkts gibt es verschiedene Methoden zur Behandlung:

  • Medikamente zur Blutverdünnung, um weitere Verstopfungen oder Verschlüsse der Gefäße zu vermeiden
  • Injektionen in den Augapfel (beispielsweise sogenannte VEGF-Hemmer oder Steroide), um die Schwellung zu reduzieren, mögliche Flüssigkeitsansammlungen schneller abfließen zu lassen und den Augeninnendruck zu reduzieren
  • Fokale Laserkoagulation, bei der mithilfe eines Lasers unerwünschte Gefäße gezielt vernarbt werden, um bestehende Blutungen zu stoppen und neue zu verhindern

Lokalisiert der Arzt den Augeninfarkt in der Arterie, steigt das Risiko einer dauerhaften Beschädigung der Netzhautzellen. Für die Therapie ist zu beachten, dass das Auge hierbei vollständig von der Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr abgetrennt ist, wodurch in kurzer Zeit bleibende Schäden entstehen können. Die Behandlung besteht dabei aus

  • Verringern des Augeninnendrucks durch Medikamente (beispielsweise Karboanhydrasehemmer), die den Abfluss von angestauter Gewebsflüssigkeit aus dem Auge beschleunigen,
  • Medikamenten zur Hemmung der Blutgerinnung und Gefäßweitung oder
  • Öffnen der verschlossenen Gefäße durch einen chirurgischen Eingriff.

Um weiteren Gefäßverschlüssen vorzubeugen, müssen die Betroffenen im Anschluss an einen Augeninfarkt in der Regel dauerhaft Medikamente einnehmen. Diese hemmen die Blutgerinnung und verringern das Risiko für weitere Ablagerungen in den Blutgefäßen.

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Jan Zimmermann Egal ob Video, Foto oder Text – Hauptsache die Kreativität kommt nicht zu kurz. Noch während seines Masterstudiums der Medienwissenschaften und der Arbeit als Multimedia Content Creator in München, entwickelte Jan Zimmermann eine Passion für das Schreiben. Seit 2018 lebt er diese als Medizinredakteur bei kanyo® aus. Jan Zimmermann Medizinredakteur und Medienwissenschaftler kanyo® mehr erfahren