Herz und Kreislauf – besonders der Blutdruck beeinflusst das Auge


Unser Herz pumpt das Blut durch die Adern und hält so den ganzen Blutkreislauf des Körpers aufrecht. Liegen Erkrankungen an dem Organ vor, kann es daher Auswirkungen auf den ganzen Körper haben – die Augen bilden hier keine Ausnahme. Auch eine Erkrankung der Blutgefäße kann sich negativ auswirken.

Als Gefäße werden die Leitungsbahnen im menschlichen Körper bezeichnet. Sie führen entweder Blut oder Lymphflüssigkeit und werden dementsprechend in Blut- oder Lymphgefäße unterteilt. Erstere sind wichtig für die Versorgung des Körpers mit Nährstoffen und Sauerstoff. Daher können sich Erkrankungen der Gefäße wie Bluthochdruck auch auf die Augen auswirken.

Herzinnenhautentzündung – Blutungen im Auge sind möglich

Eine Herzinnenhautentzündung (Endokarditis) kann verschiedene Ursachen haben; sie wird in vielen Fällen jedoch von Bakterien verursacht. Die Medizin unterscheidet zwischen der akuten und der subakuten Form. Bei letzterer setzen die Symptome eher schleichend ein. In den Augen kann die Herzinnenhautentzündung Einblutungen verursachen, vor allem punktförmige (petechiale) Blutungen an der Bindehaut. Diese verschwinden nach einiger Zeit von selbst wieder.

Herzrhythmusstörungen können das Sehen erschweren

Bei Herzrhythmusstörungen gerät das Herz aus dem Takt. Dabei kann es entweder zu schnell oder zu langsam schlagen. Letzteres hat oft zur Folge, dass der Blutdruck sehr niedrig ist und zu wenig Blut im Gehirn ankommt. Schwindel und Benommenheit bis hin zur Ohnmacht können daraus resultieren. Auch das Auge ist von der geringen Blutzufuhr betroffen, Sehstörungen wie verschwommenes Sehen gehören daher unter Umständen zu den Begleiterscheinungen von Herzrhythmusstörungen.

Hoher Blutdruck ist schlecht für die Augen

Arterielle Hypertonie ist der medizinische Ausdruck für Bluthochdruck. Mit jedem Schlag pumpt das Herz Blut durch die Gefäße, wodurch Druck in den Blutbahnen entsteht. Bei Hypertonie ist dieser Druck chronisch oder akut erhöht. Im Auge leiden unter dem hohen Blutdruck die kleinen Gefäße, die sogenannten Arteriolen. Diese können sich versteifen oder sogar verschließen. Auch Blutungen sind möglich.

Die Netzhaut wird infolgedessen unzureichend durchblutet und entsprechend schlechter mit Nährstoffen versorgt. Das kann zu Veränderungen der Retina bis hin zur hypertensiven Retinopathie, einer dauerhaften Schädigung der Netzhaut, führen. Auch wenn diese lange Zeit unbemerkt und symptomfrei bleibt, kann sie langfristig zu einer zunehmenden Sehschwäche führen (die Sehstärke verschlechtert sich hierbei).

Arteriosklerose – schleichende Gefahr für die Augen

Arteriosklerose wird umgangssprachlich als Arterienverkalkung oder Arterienverhärtung bezeichnet. Oft entsteht diese infolge von erhöhtem Blutdruck. Dabei kommt es über einen längeren Zeitraum zu Schäden an den Innenwänden der Arterien, an denen sich dann beispielsweise Fett oder Kalk anlagern, die diese verhärten beziehungsweise versteifen können. In manchen Fällen folgt ein Gefäßverschluss. Für den Körper hat das schwere Folgen: Gewisse Körperteile wie zum Beispiel die Beine werden dadurch nicht mehr richtig durchblutet und in ihrer Funktion eingeschränkt. Andererseits kann sich an den geschädigten Gefäßen ein Blutgerinnsel bilden, sich ablösen und an einer anderen Stelle des Körpers, beispielsweise im Gehirn, zu einer lebensgefährlichen Verstopfung eines Gefäßes führen.

Für die Augen kann das aus zwei Gründen gefährlich werden: Zum einen können die Ablagerungen direkt in den Blutgefäßen des Auges liegen. Zum anderen können sich die Ablagerungen an anderer Stelle des Körpers lösen und über den Blutkreislauf in die Gefäße des Auges gelangen. In beiden Fällen droht die Gefahr, dass die Adern im Auge blockiert werden. Das kann zu dauerhaften Schäden an der Netzhaut und zu einem Verlust der Sehkraft führen.

Der Stoffwechsel – Motor des Körpers


Unter dem Begriff Stoffwechsel werden alle biochemischen Vorgänge im Körper zusammengefasst. Sie dienen unter anderem der Energiegewinnung und tragen zur Erhaltung der Körperfunktionen bei. Ein gesunder Stoffwechsel kann durch zahlreiche Faktoren gestört werden. Manche von ihnen beeinflussen zusätzlich die Augen.

Diabetes mellitus betrifft den ganzen Körper – auch die Augen

Diabetes mellitus, im Volksmund Zuckerkrankheit genannt, zeichnet sich durch einen erhöhten Blutzuckerspiegel aus. Dieser führt zu Veränderungen in den Blutgefäßen des ganzen Körpers, auch in den Augen. Ärzte sprechen von einer diabetischen Retinopathie, wenn es aufgrund des erhöhten Blutzuckers zu Veränderungen oder zum Verschluss der Netzhautgefäße kommt. Dabei wird die Netzhaut nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und ihre Zellen können absterben. Eine Verschlechterung des Sehvermögens bis zur Erblindung ist möglich. Die Erkrankung verläuft zu Beginn meist unbemerkt.

Morbus Basedow – Augen erkranken mit

Morbus Basedow ist eine autoimmune Stoffwechselerkrankung, bei der die Schilddrüse zu viele Hormone produziert. Die Schilddrüsenüberfunktion wird durch körpereigene Antikörper ausgelöst, die sich fälschlicherweise gegen die Zellen des Organs richten.

In vielen Fällen geht mit dieser Erkrankung die sogenannte endokrine Orbitopathie einher. Dabei handelt es sich ebenfalls um eine Autoimmunerkrankung, bei der sich die Zellen des Immunsystems jedoch gegen die Augen richten. Anzeichen dieser Erkrankung sind

  • ein deutliches Hervortreten der Augen,
  • das Oberlid kann zurückgezogen sein;
  • auch eine gestörte Beweglichkeit der Augen und
  • ein seltener Lidschlag sind typisch.

Betroffene klagen zudem oft über trockene Augen. Zu einem verstärkten Tränenfluss kommt es, wenn der Körper versucht, die Austrocknung auszugleichen. Eine Verschlechterung des Sehvermögens oder Doppeltsehen sind ebenfalls mögliche Symptome.

Tumor – ernste Diagnose mit möglichen Folgen für die Augen


Ein Tumor– kaum einer anderen Diagnose wird mit so viel Sorge begegnet. Neben vielen weiteren Begleiterscheinungen wie Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und Erschöpfung leiden Betroffene in manchen Fällen unter einer Beeinträchtigung der Augen. Hirntumoren beispielsweise rufen viele verschiedene Symptome hervor, die abhängig von der Größe und der Position des Geschwürs sind. Mitunter kann es einen erhöhten Druck im Kopfinneren verursachen. Bei den Augen kann sich der Tumor in Form von Sehstörungen bemerkbar machen. Das können

  • Gesichtsfeldausfälle,
  • Doppeltsehen oder
  • verschwommenes Sehen sein, ebenso wie
  • eine allgemeine Verschlechterung der Sehstärke.

Ein weiteres Risiko besteht darin, dass ein vorhandener Tumor streuen und sogenannte Metastasen bilden könnte. Von diesen neuen Geschwüren kann auch das Auge betroffen sein.

Rheuma – mehr als nur eine einzige Krankheit


Als Rheuma werden allgemein alle Krankheiten des rheumatischen Formenkreises bezeichnet. Insgesamt werden von Medizinern mehr als 100 Arten unterschieden. Ihnen allen gemeinsam ist eine Entzündung aufgrund einer Autoimmunreaktion. Auch die Augen können von Rheuma betroffen sein.

Trockene Augen durch das Sjögren-Syndrom

Das Sjögren-Syndrom gehört zu den rheumatischen Erkrankungen. Von der Entzündung betroffen sind hierbei Speichel- und Tränendrüsen. Das Syndrom kann

  • ohne Vorerkrankung auftreten (primäres Sjögren-Syndrom) oder
  • als Folge einer anderen Autoimmunerkrankung (sekundäres Sjögren-Syndrom).

Durch die Entzündung produzieren die Tränendrüsen weniger Flüssigkeit. Trockene Augen mit begleitenden Beschwerden wie Jucken oder Brennen sind möglich. Da die Augen nicht mehr optimal durch den Tränenfilm geschützt werden, kann es außerdem zu Bindehautentzündungen oder in schweren Fällen zu Hornhautschäden kommen.

Rheuma begünstigt Entzündung der Augen

Die rheumatoide Arthritis ist ebenfalls eine entzündliche Erkrankung, allerdings speziell der Gelenke. In seltenen Fällen erstreckt sich die Erkrankung auf andere Bereiche des Körpers. Dann kann sie an den Augen ähnliche Symptome auslösen wie das Sjögren-Syndrom: trockene Augen, Hornhautentzündungen und Bindehautentzündungen.

Infektionen machen vor den Augen nicht halt


Mit Viren und Bakterien kann man über verschiedene Arten in Kontakt geraten – über eine Tröpfcheninfektion genauso wie über eine Schmierinfektion. Bei einem Niesen gelangen beispielsweise kleine Speicheltröpfchen mit Erregern in die Luft und können anschließend eingeatmet werden. Ebenso ist es möglich, dass sich Erreger auf Türklinken oder ähnlichen Gegenständen befinden und bei Kontakt auf eine Hand übertragen werden. Beim nächsten (unbewussten) Griff ins Gesicht, können die Erreger dann zu den Atemwege gelangen.

Sind sie erst einmal im Körper, können sie dort verschiedene Krankheiten auslösen. Nicht selten wirken sich diese auch auf die Augen aus. Die Symptome sind in der Regel trockene Augen, da Infektionen mitunter die Produktion der Tränenflüssigkeit beeinträchtigen.

Einige Infektionen können allerdings auch Entzündungen der Augen hervorrufen. Masern können ebenso wie Windpocken oder Mumps eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) auslösen. In manchen Fällen wird diese von einer Lidschwellung begleitet.

Masern

gelten zwar als typische Kinderkrankheit, sie kann aber ebenso Erwachsene betreffen. Wegen des mitunter schweren Krankheitsverlaufs empfehlen Ärzte eine Impfung, die zweimal erfolgen muss. Kinder können zwischen dem 11. und dem 14. Monat das erste Mal geimpft werden, die zweite Impfung folgt frühestens vier Wochen später. Wurden Erwachsene in ihrer Kindheit nicht geimpft, können sie das nachholen. Zudem sollten Erwachsene, die nach 1970 geboren wurden, die Impfung einmalig auffrischen.

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