Im Überblick:

  • Zu den Fremdkörpern, die beispielsweise ins Auge gelangen, gehören Sand, Staub, Holzsplitter, kleine Insekten oder Wimpern.
  • Fremdobjekte, die sich nur oberflächlich auf dem Auge befinden, lassen sich meist selbst entfernen.
  • Ist ein Gegenstand tiefer in das Auge eingedrungen, sollten Sie einen Augenarzt aufsuchen.
  • Brillen bieten den besten Schutz vor den meisten unerwünschten Eindringlingen.

Wenn Sand und Co. den Schutz des Auges umgehen


Das Auge ist normalerweise vor dem Eindringen von Fremdkörpern gut geschützt. Zum einen halten die Augenbrauen und -wimpern flüssige und feste Stoffe davon ab, ungehindert ins Auge zu gelangen. Zum anderen ist das Augenlid in der Lage, sich innerhalb von Sekundenbruchteilen zu schließen und so das Auge komplett abzudecken1.

Trotz der Schutzvorrichtungen des Auges kann es vorkommen, dass sich Fremdkörper an diesen „vorbeischleichen“. Nicht selten passiert das bei starkem (Fahrt-)Wind oder Zugluft.

Zu den häufigsten Fremdkörpern im Auge gehören unter anderem:

  • Sandkörner oder Staub
  • kleine Insekten
  • Wimpern
  • Pflanzenteile (beispielsweise während des Gärtnerns)
  • Metall- oder Holzsplitter (zum Beispiel beim Schreinern ohne Schutzbrille)

Darum landen Wimpern oft im Auge

Der häufigste Fremdkörper, der uns die Sicht trüben kann, ist wohl die Wimper. Doch wieso fallen uns die Wimpern aus? Die Lebensspanne eines Wimpernhärchens teilt sich in verschiedene Phasen ein: Die erste ist die Wachstumszeit, in der die Wimper üblicherweise zur vollen Länge heranreift. Daraufhin verankert sich die Umhüllung der Wimpernwurzel und schrumpft zusammen – es werden keine weiteren Haarzellen produziert. Weil keine Neuproduktion erfolgt, stirbt die Wimper zum Ende dieser Phase ab und fällt aus. Die Haarwurzel regeneriert sich, eine neue Wimper wächst nach.

Hinweis: Durch tägliches Abschminken und das Verwenden von Wimpernzangen, Mascara sowie künstliche Wimpern werden die feinen Härchen strapaziert – das kann die Lebenszeit verkürzen.

Was passiert, wenn etwas ins Auge geht?


Ein Fremdkörper im Auge findet sich meist auf der Oberfläche des Auges, sprich auf Horn- oder Bindehaut sowie auf der Innenseite der Augenlider. Häufig bemerkt man ein vermehrtes Tränen, Rötungen sowie ein unangenehmes Gefühl im Auge.

Fremdkörper können aber auch in den Augapfel gelangen. Bemerkbar macht sich das tiefere Eindringen unter anderem wie folgt:

Ist ein Fremdkörper tiefer ins Auge eingedrungen, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Dieser wird eine entsprechende Behandlung einleiten. Auf keinen Fall ist es ratsam, zu versuchen, das feststeckende Fremdobjekt selbst zu entfernen. Ist dagegen nur etwas Staub oder ein kleines Insekt auf die Oberfläche des Auges gelangt, können Sie den Störfaktor oft problemlos selbst herausnehmen.

Kleine Fremdkörper aus dem Auge entfernen – Erste Hilfe-Maßnahmen


Wer Fremdkörper wie Insekten, Staubkörner oder eine Wimper im Auge hat, möchte sich möglichst schnell wieder von diesen befreien. Am einfachsten ist es, wenn Sie eine Person zur Entfernung um Hilfe bitten. Befindet sich beispielsweise eine Wimper im Unterlid Ihres Auges, sollten Sie wie folgt vorgehen:

  • Der Helfer zieht das Unterlid leicht nach unten, während Sie nach oben blicken.
  • Dabei tupft die helfende Person mit einem befeuchteten, sauberen Taschentuch den Fremdkörper vorsichtig Richtung Nasenbein heraus.

Haftet der Fremdkörper am Oberlid, ist es für die Beseitigung am sinnvollsten, diesen vorsichtig mit einem Wattestäbchen zum Unterlid zu ziehen – so bleibt in vielen Fällen der Fremdkörper an den unteren Wimpern festsitzen und Sie können diesen dann einfach von dort mit einem Taschentuch entfernen.

Wichtig: In keinem Fall mit dem Tuch oder dem Finger das Auge reiben! Das kann den Fremdkörper noch weiter ins Auge drücken oder Bakterien ins Lid bringen, die unter Umständen zu einer Entzündung führen.

Blinzeln als Schutzfunktion

Die meisten der lästigen Dreckpartikel oder Staubkörner beseitigt das Auge bereits mithilfe der Tränenflüssigkeit und des Lidschlages selbst. Mit jedem Lidschlag wird der dünne Tränenfilm auf dem Auge erneuert, neu produzierte Tränenflüssigkeit sorgt für die Reinigung der Augenoberfläche. Bei einem Fremdkörper im Auge bilden sich vermehrt Tränen, die den Eindringling in vielen Fällen ausspülen. Die Beschwerden lassen in der Regel wieder nach, wenn das Fremdobjekt erfolgreich beseitigt wurde. Interessant zu wissen: Der Mensch blinzelt etwa 10- bis 15-mal in der Minute.2

Hält sich Sand oder Staub im Auge hartnäckig, kann versucht werden, diesen unter fließendem warmem Wasser auszuspülen. Sollte das nicht funktionieren, lassen Sie Ihr Auge von einem Ophthalmologen (Facharzt für Augenheilkunde) untersuchen. Er stellt fest, ob es sich um einen oberflächlichen Fremdkörper (intraokular) handelt oder dieser tiefer eingedrungen ist. Je nach Ergebnis wird er anschließend entsprechende Maßnahmen einleiten.

Was macht der Arzt?


Auf Horn- oder Bindehaut gelegene Fremdkörper entfernt der Arzt oft einfach unter dem Mikroskop. Wenn nötig, betäubt der Mediziner das Auge mit Tropfen, damit er das geöffnete Auge problemlos untersuchen kann. Leichte Verletzungen der obersten Schicht werden oft mithilfe von Salben behandelt. Den Genesungsverlauf überprüft der Facharzt in der Regel bei einer weiteren Untersuchung nach einigen Tagen.

Ist der Fremdkörper tiefer eingedrungen (Linse oder Augenhöhle wurden beispielsweise verletzt), verweist der Arzt den Patienten an eine Augenklinik. Je nach Schweregrad wird eine medikamentöse Behandlung oder ein operativer Eingriff zur Behandlung und Eindämmung einer Entzündung angewandt.

Es ist sehr wichtig, dass Verletzungen am Auge durch Fremdkörper eine richtige Behandlung erfahren. Nur so können nach Möglichkeit Entzündungen und dauerhafte Schäden, wie Vernarbungen der Hornhaut, vermieden werden. Daher sollten Sie baldmöglichst einen Augenarzt aufsuchen, wenn ein Fremdobjekt ins Innere des Auges (also nicht nur an die Oberfläche) gelangt und Sie Beschwerden wie Schwellungen, Brennen oder Schmerzen bemerken.

Tipps zur Vorbeugung: So schützen Sie Ihre Augen


Fremdkörpern im Auge lässt sich relativ einfach vorbeugen, am besten durch das Tragen einer Schutzbrille. In folgenden Situationen ist das Aufsetzen einer Brille zu empfehlen:

  • Am Arbeitsplatz:
    Wenn Sie mit Hammer, Säge oder anderem Werkzeug arbeiten, entstehen mitunter Staub und kleine Dreckpartikel. An vielen Arbeitsplätzen ist daher das Tragen von Schutzbrillen bereits Pflicht.
  • Beim Sport:
    Vor allem beim Radfahren oder Joggen können Sie durch eine Sportbrille verhindern, dass zum Beispiel kleine Insekten aufgrund der Zugluft ins Auge gelangen.
  • In Haus und Garten:
    Sand, Dornen oder kleine Äste – eine Vielzahl von Fremdkörpern stellen beim Heimwerken oder Gärtnern eine Gefahrenquelle für das Auge dar. Auch hier bietet eine Brille den besten Schutz.
Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Pauline Zäh Bereits als Kind wusste Pauline Zäh, dass sie einmal Redakteurin werden wollte. Lesen und Schreiben waren schon immer ihre großen Leidenschaften. Während des Journalismus-Studiums spezialisierte sie sich im Bereich Medizin. Für sie ein besonders wichtiges Feld, denn Gesundheit geht jeden etwas an. Von 2019 bis 2021 war sie Teil von kanyo®. Pauline Zäh Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
Quellen anzeigen