Juckende Augen – Ursachen und Hilfe im Überblick

Vielfältige Ursachen für juckende Augen

Juckende Augen sind nicht gleich juckende Augen. Wenn es um Juckreiz am Sehorgan geht, können verschiedene Bereiche betroffen sein: 

• Häufig geht der Juckreiz von Reizungen der Binde- oder Hornhaut aus. 
• Mitunter sind aber auch die Augenlider, deren Ränder sowie die Augenwinkel von Beschwerden betroffen. 
• In einigen Fällen juckt lediglich die Gesichtshaut rund um das Auge, was aber den Eindruck vermitteln kann, dass das Auge selbst juckt.  

Juckende Augen sind zwar unangenehm, aber in der Regel harmlos. Für gewöhnlich lässt das Jucken schon nach kurzer Zeit wieder nach. Ist dies nicht der Fall oder treten Begleitsymptome auf, kann das möglicherweise ein Hinweis auf eine zugrundeliegende Erkrankung sein.

Überblick über mögliche Ursachen: 

Trockene Augen als Ursache für juckende Augen

Oftmals sind die lästig juckenden Augen einfach nur sehr trocken. Das kann zum Beispiel bei Menschen passieren, die viel Zeit vor dem Computerbildschirm verbringen und deshalb zu selten blinzeln. In der Folge wird das Auge nicht mit ausreichend Flüssigkeit benetzt und dadurch allmählich trocken. Schuld muss aber nicht zwangsläufig nur der Bildschirm sein. Trockene, juckende Augen können zudem auf das Konto einiger Medikamente oder Erkrankungen gehen, wie Rheuma und Diabetes.  

Neben dem Juckreiz treten dabei häufig  

• geschwollene Augenlider,  
• müde und gerötete Augen sowie 
• eine Überempfindlichkeit gegenüber Kosmetika auf. 

Auch Reizung oder Überanstrengung verursacht juckende Augen

Wer häufig bei schlechten Lichtverhältnissen liest, konzentriert arbeitet oder viel Zeit an PC, Smartphone oder TV verbringt, bekommt es schnell mit juckenden Augen zu tun. Wenn die Augen ständig Höchstleistungen erbringen müssen, nimmt ihre Widerstandskraft langsam ab. Die Augen jucken, röten sich und beginnen zu brennen. Viele Betroffene werden überdies von Kopfschmerzen geplagt. 

Ob Sand, Wimper oder kleines Insekt – auch Fremdkörper können das Auge belasten. In der Folge schmerzt das Auge, ist gerötet und juckt. Es reagiert zudem mit vermehrtem Tränenfluss, um den Fremdkörper wieder loszuwerden.  

Juckende Augen durch Allergien

Juckende Augen können auch Symptom einer Allergie sein. Wenn der Körper eigentlich harmlose Fremdstoffe wie die Pollen von Bäumen oder Gräsern als gefährlich einstuft und deshalb überempfindlich auf sie reagiert, setzt das Immunsystem sofort eine Entzündungsreaktion in Gang – was zu den typischen Symptomen einer Allergie führt, wie beispielsweise: 

• laufende Nase 
• Rötungen auf der Haut 
• erschwerte Atmung 
• vermehrter Tränenfluss 

Gerstenkorn und Hagelkorn als Grund für juckende Augen

Gesellen sich zu den juckenden Augen auch noch Schmerzen, Rötungen und eine Schwellung des Augenlides, liegt das wahrscheinlich an einem Gerstenkorn (Hordeolum). Ihren Namen erhielt die Erkrankung durch ihr typisches und recht auffälliges Äußeres: Die eitrige Verdickung erinnert an ein Getreidekorn, das sich unter das Lid geschoben hat. Verursacht wird das Gerstenkorn durch die Entzündung einer Drüse des Augenlides aufgrund von Staphylokokken-Bakterien.  

Im Gegensatz zum Gerstenkorn schmerzt ein Hagelkorn (Chalazion) meist nicht. Bei diesem spielen auch keine Bakterien eine Rolle, stattdessen wird es durch eine über längere Zeit entzündete oder verstopfte Talgdrüse verursacht. Durch den angestauten Talg entsteht festes Entzündungsgewebe. Da keine Bakterien beteiligt sind, zeigt sich hier auch kein Eiter.  

Juckreiz durch Augenentzündungen

Entzündliche Augenerkrankungen, die unter anderem mit Juckreiz einhergehen, sind beispielsweise: 

• Bindehautentzündung (Konjunktivitis): Eine entzündete Bindehaut kann durch Viren oder Bakterien verursacht werden und ist hochansteckend. 
• Augenlidentzündung (Blepharitis): Der Auslöser der Blepharitis ist häufig eine Störung im Talgabfluss der Drüsen der Augenlider, weshalb sie nicht ansteckend ist. 
• Lederhautentzündung (Skleritis): Die Ursache für die Skleritis liegt meist in einer anderen Erkrankung (wie Rheumatoide Arthritis) und ist daher in der Regel nicht übertragbar. 
• Hornhautentzündung (Keratitis): Häufig wird die Keratitis durch eine Infektion mit Bakterien oder Viren verursacht und ist somit ansteckend.

Weitere Gründe, warum die Augen jucken

Die Augen können zudem noch aufgrund folgender Ursachen jucken: 

• (langes) Tragen von Kontaktlinsen 
• Fremdkörper im Auge (beispielsweise Staub, Rauch, lose Wimpern) 
• Augenverletzungen (zum Beispiel Hornhautabschürfung) 
• altersbedingte Bindehautveränderungen 
• selten: Tumorerkrankungen 

Symptome und Begleiterscheinung juckender Augen

Juckende Augen kommen selten allein. Je nach zugrundeliegender Ursache können sie von folgenden Beschwerden begleitet werden:  

• Trockenheit 
• Schmerzen 
• Fremdkörpergefühl 
• Brennen 
• Rötungen 
• vermehrter Tränenfluss 
• Schwellungen an den Augenlidern 
• verklebte Lidränder (vorrangig morgens) 
• Lichtempfindlichkeit 
• Niesreiz sowie eine laufende Nase 
• Hautausschlag rund um das Auge  

Häufig sind die Beschwerden bei juckenden Augen morgens schlimmer, da die Tränenproduktion noch vermindert ist. Wer dann noch mit den Fingern oder Händen reibt, verstärkt die Belastung zusätzlich. Weiterhin ist es möglich, dass über das Reiben Fremdkörper oder Krankheitserreger ins Auge gelangen und weitere Beschwerden verursachen. Aber auch abends kann sich der Juckreiz verstärken, wenn über den Tag hinweg beispielsweise viel am Bildschirm gearbeitet oder lange Kontaktlisten getragen wurden. 

Wie lange die juckenden Augen anhalten, lässt sich nicht pauschal beantworten. Dies ist abhängig von der Ursache. Liegt zum Beispiel eine Allergie (Heuschnupfen) vor, können sich die Beschwerden über mehrere Wochen bis Monate hinziehen – je nachdem, gegen welche Pollen Betroffene allergisch reagieren. Demgegenüber kann eine akute, bakterielle Bindehautentzündung, die behandelt wird, innerhalb von ein paar Tagen ausheilen. 

Tipps und Hausmittel bei Augenjucken

Bei Augenjucken sowie juckenden Augenlidern, die nicht aufgrund von Krankheiten oder Allergien entstanden sind, können häufig allgemeine Maßnahmen und Hausmittel helfen.  

• Kalte Kompressen wirken oftmals beruhigend. Hierfür ein Tuch in kaltes Wasser oder abgekühlten Tee (Kamille, Ringelblume oder Salbei) tauchen und gut auswringen. Wickeln Sie die Kompresse anschließend in ein sauberes, dünnes Baumwolltuch, bevor Sie es auf das Auge legen. Belassen Sie die Kompresse so lange, wie sie guttut.  
• Entspannungsübungen für Augen können ebenfalls Abhilfe schaffen, wenn der Juckreiz durch eine übermäßige Beanspruchung entstanden ist. Probieren Sie beispielsweise einmal aus, jeweils ein Auge für einige Minuten abzudecken. So kommt das geschlossene Auge zur Ruhe. Auch während der Bildschirmarbeit sollten Sie zwischendurch die Augen für kurze Zeit schließen. Versuchen Sie zudem, hin und wieder in die Ferne zu blicken.  
• Frische Luft kann helfen, wenn die juckenden Augen aufgrund von Trockenheit entstanden sind. Achten Sie außerdem auf ausreichende Luftfeuchtigkeit in der Wohnung und am Arbeitsplatz und vermeiden Sie zusätzliche Reize. 
• Augentropfen bieten sich bei akuter Reizung des Sehorgans an. Dank ihrer befeuchtenden Wirkung beruhigen sie die Augen und lindern Symptome.   

Wird das Augenjucken durch das Tragen von Kontaktlinsen verursacht, nehmen Sie diese für einige Tage lieber heraus und tragen Sie stattdessen eine Brille. Ist der Juckreiz aufgrund von Kosmetika entstanden, sollten Sie möglichst auf diese verzichten. Hilfreich kann auch der Umstieg auf Kosmetikprodukte ohne Parfum oder künstliche Duftstoffe sein. Im Zuge dessen sollten Sie auch Ihr Make-up unter die Lupe nehmen und auf hautschonende Produkte umsteigen. 

Bei Ursachen, die auf Krankheitserreger oder Allergien zurückzuführen sind, sprechen Sie die Behandlung mit einem Arzt ab. So gibt es zum Beispiel folgende Therapieoptionen:  

• Bei einer bakteriellen Bindehautentzündung ist in der Regel die Gabe von antibiotischen Augentropfen, beziehungsweisen Augensalben nötig.  
• Liegt den juckenden Augen eine allergische Reaktion zugrunde, besteht die Behandlung vor allem darin, den auslösenden Stoff nach Möglichkeit zu meiden. Im akuten Fall können sogenannte Antiallergika Erleichterung bringen, die zur symptomatischen Therapie von Allergien verwendet werden.  
• Handelt es sich um einen Ausschlag am Auge, helfen – je nach genauer Ursache – spezielle Salben oder Auflagen. Bei schwerem Verlauf kommt mitunter auch Kortison zum Einsatz.

Wenn das Auge juckt… wann sollten Sie zum Arzt gehen?

Zwar ist Augenjucken in den meisten Fällen harmlos, dennoch sollten Sie einen Augenarzt aufsuchen, wenn 

• die Beschwerden nicht besser oder sogar schlimmer werden, 
• weitere Symptome hinzukommen oder 
• das Problem über einen längeren Zeitraum besteht. 

Um die genaue Ursache für die juckenden Augen herauszufinden, wird der Arzt zunächst eine Anamnese (Erhebung der Krankengeschichte) durchführen. Bei diesem Arzt-Patienten-Gespräch werden unter anderem Fragen zum bisherigen Verlauf der Erkrankung sowie zu Begleiterscheinungen gestellt.  

An die Anamnese schließen sich verschiedene Untersuchungen an, allen voran die genaue Untersuchung der Augen. Der Augenarzt achtet hier beispielsweise auf die Größe der Pupillen, die Augenreaktion auf Licht und die Augenbewegungen. 

Weitere Augenuntersuchungen sind: 

• Sehtest  
• Untersuchung der Tränenflüssigkeit 
• Allergietest 
• Abstrich aus dem Auge  

Juckende Augen: Vorbeugende Maßnahmen

Damit es erst gar nicht zu Augenjucken kommt, können Sie einige vorbeugende Maßnahmen ergreifen:  

• Trinken Sie ausreichend, um Ihre Augengesundheit zu unterstützen und die Augen vor Austrocknung zu schützen. 
• Waschen Sie regelmäßig und gründlich Ihre Hände, um Infektionen mit Viren, Bakterien und Co. vorzubeugen. 
• Denken Sie bei längerer Arbeit am Bildschirm an Ruhepausen – auch für Ihre Augen. So können Sie einer Überanstrengung vorbeugen. 
• Meiden Sie Reizungen wie starken Wind, trockene Luft, Rauch und starkes Sonnenlicht.  
• Wenn Ihr Augenjucken sich im Frühjahr bemerkbar macht, kann ein Allergietest beim Arzt eventuell nicht bekannte Allergien aufdecken.