Wie die Sonne den Augen schadet


Die Sonne – Zentrum unseres Sonnensystems und unabdingbar für das Leben auf der Erde. Ihre Kraft ist es, die Licht spendet, das Klima steuert und den Boden erwärmt. Doch ihre Strahlung birgt auch Gefahren für unsere Gesundheit: Ein Übermaß an Sonne kann neben Sonnenbrand nachhaltige Schäden an unseren Augen verursachen.

Die Strahlen der Sonne sind energiereich und elektromagnetisch. Für das menschliche Auge sind deren Wellen teilweise sichtbar – fast die Hälfte der Sonnenstrahlen können wir wahrnehmen. Die UV-Strahlen (Ultraviolett-Anteil im Sonnenlicht) und Infrarotstrahlen sind allerdings unsichtbar; diese machen ungefähr die andere Hälfte aus und haben eine schädliche Wirkung auf die Augen. Deren Intensität wird jedoch beispielsweise durch Ozon, Wasserdampf oder Sauerstoff abgeschwächt. Zusätzlich ist die Kraft zum Beispiel abhängig davon, auf welchem Breitengrad man sich befindet oder welche Jahres- und Tageszeit herrscht.

Neben diesen direkten Strahlen gibt es auch indirekte, die durch Reflexionen entstehen. Dies kann Schnee sein , der bis zu 95 Prozent des Lichtes zurückwirft. Zum Vergleich: Bei Grünflächen sind es lediglich sechs Prozent.

Natürlicher Schutz reicht manchmal nicht aus

Wer sich in Mitteleuropa längere Zeit im Freien aufhält, kann dies in der Regel auch ohne besonderen Schutz tun. Denn die Augen selbst haben natürliche Schutzmechanismen vor den Strahlen der Sonne: die Augenbrauen, vermehrtes Blinzeln oder das Zusammenkneifen der Augenlider.

In Gegenden, in denen die Reflexion erhöht ist, wie im verschneiten Gebirge oder am Meer, reicht der natürliche Schutz unter Umständen nicht aus. Daher ist es nötig, die Augen dort vor der Sonne zusätzlich durch spezielle Brillen wie Sonnenbrillen oder getönte Skibrillen zu schützen.

In die Sonne schauen: Mögliche Folgen

Der Blick hoch zur Sonne birgt drei große Gefahren für das Auge:

  • Besonders die UV-Strahlung der Sonne kann schon nach wenigen Minuten zu Reizungen der Hornhaut und Bindehaut führen. In der Folge kann es zu Entzündungen sowie roten und schmerzenden Augen kommen. Das Auge reagiert mit vermehrter Produktion von Tränenflüssigkeit.
  • Die Augenlinse kann beschädigt werden. Diese enthält eine gelartige Flüssigkeit. Eine starke Sonneneinstrahlung führt mitunter zu einer Trübung der Flüssigkeit führen. In der Folge kann es zum sogenannten Grauen Star kommen, wobei sich das Sichtfeld trübt, die Sehschärfe sinkt und der Kontrast verloren geht.
  • Die größte Gefahr ist ein Schaden an der Netzhaut, insbesondere der Makula. Durch das Sonnenlicht können schädliche Stoffe entstehen und so nachhaltig Schaden anrichten. Eine irreversible Folge ist die sogenannte Makuladegeneration, die sogar zum Erblinden führen kann.

Ähnlich der Haut kann auch das Auge einen Sonnenbrand bekommen, zum Beispiel am Augenlid. Ebenfalls ist es möglich, dass die Sonne die sogenannte Schneeblindheit (Photokeratitis) hervorruft. Diese kann beispielsweise beim Skifahren oder Sonnenbaden entstehen, wenn man der UV-Strahlung übermäßig ausgesetzt ist. Die Beschwerden sind mitunter Rötung beziehungsweise Entzündung der Bindehaut und vermehrter Tränenfluss. In der Regel lassen die Symptome jedoch nach ein bis zwei Tagen wieder nach.

Der richtige Schutz vor Sonnenstrahlung


Um bleibende Schäden an den Augen zu vermeiden, lautet die oberste Regel daher: Schauen Sie niemals direkt in die Sonne! Besonders in der Mittagszeit brennt die Sonne verstärkt auf die Erde – tun Sie Ihren Augen Gutes und meiden Sie in dieser Zeit die Sonne. Alternativ können Sie sich einen breitkrempigen Sonnenhut oder eine Kappe aufsetzen. Solche Kopfbedeckungen vermindern die Einwirkung der UV-Strahlen auf die Augen, da die Augenpartie im Schatten liegt.

Darüber hinaus sollten Sie bei stark strahlender Sonne oder wenn Sie in Gebieten mit erhöhter Reflexion sind, auf einen geeigneten Schutz der Augen achten. Fälschlicherweise wird oft angenommen, dass die Tönung einer Brille ein ausreichender Hinweis auf den Lichtschutz sei. Sie sollten beim Kauf jedoch darauf achten, dass auf der Brille zusätzlich ein UV-Schutz vermerkt ist – dieser sollte bei 400 liegen. Brillen mit diesem Schutz können Strahlungen mit einer Wellenlänge von bis zu 400 nm fast vollständig filtern. Die optimale Tönung der Gläser ist braun oder grau. Darüber hinaus sollten Sonnenbrillen die Augen ebenso seitlich schützen; breite Bügel und große Gläser (im Idealfall bis zu den Augenbrauen) bieten zusätzlich Schutz vor der Sonne. Auch für Kontaktlinsen empfiehlt sich ein UV-Filter.

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Tanja Albert Von der Schülerzeitung übers Journalismus-Studium in die Online-Redaktion von kanyo® - Tanja Albert hat das Schreibfieber gepackt. Gemischt mit ihrem Interesse für Ernährungs- und Gesundheitsthemen stürzt sie sich Tag für Tag in die medizinische Recherche - und bringt das Ganze auch in die Sozialen Netzwerke, nämlich als Social Media Managerin. Tanja Albert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren