Häufig gestellte Fragen zur Bindehautentzündung


Was sind die ersten Anzeichen einer Bindehautentzündung?

Eine Bindehautentzündung kann man an folgenden Symptomen erkennen:

- Rötung und Schwellung der Bindehaut
- Fremdkörpergefühl
- Brennen
- verstärkter Lidfluss
- Augensekret, verklebte Augen am Morgen

Woher kommt eine Bindehautentzündung?

Als Ursachen für eine Bindehautentzündung kommen infrage: Infektionen, Allergien, Reizungen, Augentrockenheit, Fremdkörper und Autoimmunerkrankungen.

Wie lange dauert eine Bindehautentzündung?

Die Dauer einer Bindehautentzündung hängt von der Ursache ab. Die akute, bakterielle Bindehautentzündung klingt oft nach wenigen Tagen Behandlung wieder ab, während die virale Form bis zu 2 Wochen anhalten kann.1 Bei einer nicht-infektiösen Entzündung verschwinden die Symptome durch das Meiden der störenden Reize von allein.

Ist eine Bindehautentzündung immer ansteckend?

Liegen als Ursache Viren oder Bakterien zugrunde, ist eine Bindehautentzündung ansteckend. Allergische und irritative Bindehautentzündungen hingegen sind nicht ansteckend.

Wie lange ist ein Bindehautentzündung ansteckend?

Eine bakterielle Bindehautentzündung ist in der Regel nach 2 Tagen Behandlung mit Antibiotika kaum mehr ansteckend. Bei einer viralen Konjunktivitis ist bis zum Abklingen der Symptome abzuwarten (was bis zu 14 Tage dauern kann).1

Krankschreibung aufgrund einer Bindehautentzündung?

Handelt es sich um eine bakterielle oder virale Konjunktivitis, stellt der Arzt aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr oft eine Krankschreibung aus. Auch bei Bildschirmarbeit oder Tätigkeiten mit viel Staubentwicklung kann eine Krankschreibung den Heilungsprozess unterstützen.

Was passiert bei einer Bindehautentzündung?


Bei einer Bindehautentzündung ist die schützende Schleimhautschicht, welche die Innenseite der Lider und die Lederhaut bis hin zum Rand der Hornhaut überzieht, entzündet oder gereizt. Daraufhin reagiert dieses sensible Gewebe mit verstärkter Durchblutung (Rötung) und Sekretabsonderung. Hinzu kommen meist:

Sind Bakterien oder Viren die Auslöser, ist die Bindehautentzündung ansteckend. Umweltreize, Allergien oder andere dauerhafte Störungen des Auges können diese Erkrankung ebenso auslösen, Ansteckungsgefahr besteht hier jedoch keine.

Welche Ursachen gibt es für eine Bindehautentzündung?


Eine Bindehautentzündung lässt sich nach ihrer Ursache in eine infektiöse und eine nicht-infektiöse Form unterteilen.

Infektiöse Bindehautentzündung

Ein typisches Kennzeichen für eine infektiöse Bindehautentzündung: Zunächst ist nur ein Auge erkrankt und innerhalb von kürzester Zeit kommt das zweite hinzu.
Infektiös wird die Bindehautentzündung bezeichnet, wenn sie durch Bakterien oder Viren ausgelöst wurde. Als besonders gefährlich gelten Adenoviren. Diese sind Verursacher der sogenannten Augengrippe (Keratokonjunktivitis epidemica) – eine der ansteckendsten Formen der Bindehautentzündung.

Ansteckung vermeiden: So gehts!

  • nach dem Berühren der Augen, Hände desinfizieren
  • keine Handtücher oder Kissen mit anderen Personen teilen
  • auf Schwimmen in öffentlichen Bädern verzichten
  • bei Kindern: kein Kindergarten / Schule

Im Falle einer bakteriellen Infektion steckt meist ein Befall durch Staphylokokken, Streptokokken oder Pneumokokken hinter den Beschwerden. Auch der Erreger Pseudomonas aeruginosa kann zu einer Entzündung führen, die sich blitzschnell ausbreitet. Häufig findet man ihn in zu lange geöffneten Kosmetika oder abgelaufenen Kontaktlinsenlösungen.

Nicht-infektiöse Bindehautentzündung

Es gibt eine Reihe von Ursachen, die eine nicht-infektiöse (unspezifische) Bindehautentzündung auslösen kann. In diesem Fall entsteht die Entzündung häufig aufgrund einer Reizung, die eine Reaktion der Bindehaut auslöst.

Dazu zählen beispielsweise:

  • Äußere Reize:
    wie Staub, Rauch, Sand, UV-Licht und Zugluft
  • Kontaktlinsen:
    wenn sie länger als empfohlen getragen werden oder verunreinigt sind, können sich darauf Viren und Bakterien ablagern und die Entzündung hervorrufen
  • Trockene Augen:
    wenn der Tränenfilm das Auge nicht ausreichend benetzt, kommt es zum einen zu einer verminderten Erregerabwehr, zum anderen zu einem unangenehmen Reiben im Auge
  • Anatomische Fehlstellungen:
    in selten Fällen kann es auftreten, dass die Wimpern nach innen wachsen
  • Allergien:
    beispielsweise Heuschnupfen

Typische Symptome einer Bindehautentzündung


Das erste Anzeichen für eine Bindehautentzündung ist die Rötung der Augen. Doch nicht immer ist ein rotes Auge gleichzusetzen mit einer Entzündung. Es kann ebenso auf eine Überlastung, trockene Augen und Reizungen von außen wie Chlor oder Autoabgase hinweisen. Ein Augenarzt kann erkennen, ob es sich beim roten Auge um eine Bindehautentzündung handelt oder nicht.

Weitere Symptome, die auf eine Bindehautentzündung hinweisen sind:

  • Sekret:
    Je nach Art der Ursache sondert ein entzündetes Auge eitriges oder schleimiges Sekret ab. Häufig sind die Augen morgens verklebt und verkrustet.
  • Kuppelartige Wölbungen:
    Klappt man das entzündete Lid um, erkennt man oft viele kuppelartige Wölbungen auf der Innenseite des Augenlides. Diese Veränderungen entstehen aufgrund der Anhäufung von Zellen der Immunabwehr, welche die Erreger bekämpfen.
  • Schwellungen:
    Bei einer Entzündung schwillt die Bindehaut an. Außerdem klagen manche Betroffene über tränende Augen , Fremdkörpergefühl, Lichtscheue und krampfhaften Lidschluss, ausgelöst durch starke Schmerzen.
Illustration eines Auges mit Bindehautentzündung.

Besonderheiten der Bindehautentzündung beim Kind

Bei Kindern herrscht eine höhere Übertragungsrate der Bindehautentzündung. Dies liegt vor allem daran, dass Kinder dazu neigen, Hygienemaßnahmen weniger konsequent zu befolgen und sich häufig die Augen zu reiben. Zudem haben sie in der Schule, im Kindergarten oder nachmittags beim Spielen engeren körperlichen Kontakt zu anderne Kindern, wodurch Erreger leicht weitergegeben werden können.

Wie kann eine Bindehautentzündung behandelt werden?


Bei einer Bindehautentzündung ist ein Besuch beim Augenarzt sehr zu empfehlen, da die Ursache der Erkrankung ausschlaggebend für die richtige Therapie ist.

Behandlung einer bakteriellen Konjunktivitis

Eine bakterielle Infektion wird mit antibiotischen Wirkstoffen behandelt. Bewährt haben sich Augentropfen mit Antibiotika, die direkt in den Bindehautsack eingeträufelt werden. Ebenso gibt es antibiotikahaltige Salben und Gele, wobei es hier häufig für einige Zeit nach der Behandlung zu einer verschwommenen Sicht kommt. Im Normalfall lassen die Beschwerden bereits nach 2 Tagen Behandlungsdauer deutlich nach.1

Behandlung einer viralen Konjunktivitis

Schwieriger ist eine Behandlung von einer durch Viren ausgelösten Bindehautentzündung, da es keine wirkungsvollen Medikamente gibt. Betroffenen bleibt nichts anderes übrig, als die Erkrankung auszusitzen. Linderung verschaffen kühlende Kompressen und pflegende Augentropfen (künstliche Tränen). In der Regel ist eine durch Viren ausgelöste Bindehautentzündung nach rund 1 bis 3 Wochen überstanden.2

Behandlung einer nicht-infektiösen Kunjunktivitis

Bei der unspezifischen (nicht-infektiösen) Bindehautentzündung besteht die Behandlung immer darin, den Auslöser zu meiden beziehungsweise zu entfernen. Eine Entzündung, die etwa aufgrund eines Fremdkörpers im Auge ausgelöst wurde, klingt normalerweise nach der Entfernung des Reizes nach einigen Tagen von selbst wieder ab. Sind trockene Augen die Ursache, helfen befeuchtende Augentropfen, die das Auge benetzen. Bei einer allergischen Konjunktivitis können Augentropfen mit Antihistaminika die Symptome lindern.

Hausmittel bei Konjunktivitis

Die Behandlung der Bindehautentzündung kann mit Hilfe von einigen Hausmitteln unterstützt werden. Reizlindernd wirken zum Beispiel:

  • kühlende Kompressen und Quarkauflagen
  • Kompressen mit Schwarztee, Ringelblume, Salbei oder Augentrost
  • Augenspülungen mit Honig-Wasser

Bindehautentzündung? Darauf sollten Sie achten!


Zur Vorbeugung und während der Behandlung sollten Sie auf Folgendes achten:

  • Auch wenn die Augen jucken, versuchen Sie, Reiben zu vermeiden. Dies würde die Augen nicht nur zusätzlich reizen, es bestünde auch die Gefahr, neue Erreger ins Auge einzubringen.
  • Verkrustungen können Sie vorsichtig mit klarem Wasser abwaschen. Benutzen Sie zum Abtrocknen kein Handtuch, sondern Kosmetik- oder Papiertaschentücher, die Sie im Anschluss wegwerfen.
  • Falls Sie Kontaktlinsen tragen, sollten Sie eine Pause einlegen und lieber zur Brille greifen. Zudem ist es ratsam, die getragenen Linsen vorsichtshalber im Anschluss der Erkrankung durch neue zu ersetzen.
  • Benutzen Sie nach dem Duschen oder dem Händewaschen immer Ihr eigenes Handtuch, sonst besteht bei einer Infektion Ansteckungsgefahr.
  • Schonen Sie Ihre Augen: Arbeiten Sie, wenn möglich, nicht so viel am Bildschirm und leuchten Sie die Räume, in denen Sie sich aufhalten, hell aus.
  • Meiden Sie mögliche Reize wie Zugluft, Staub und Autoabgase.
  • Falls Sie zu Allergien neigen, sollten Sie versuchen, die Allergieauslöser zu meiden.
  • Versuchen Sie, auf Augen-Make-up zu verzichten, um die Augen nicht zu reizen.
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Jana Welsner Zellfunktionen, Organsysteme und Krankheitsbilder – schon lange bevor Jana Welsner ihre Leidenschaft für das Schreiben entdeckte, zog die Funktionsweise des menschlichen Körpers sie in ihren Bann. Nach einer Ausbildung zur Sanitätshelferin und dem Studium des vorklinischen Abschnitts der Humanmedizin entschloss sie sich, Interesse und Leidenschaft zu kombinieren. Seit 2017 arbeitet sie nun bei kanyo® und beschäftigt sich dabei täglich mit dem weiten und spannenden Feld der Gesundheitslehre und Heilkunde. Jana Welsner Medizinredakteurin und Lebensmitteltechnologin kanyo® mehr erfahren
Sandra Stöckl-Bayerlein Neben der Medizin schlägt Sandra Stöckl-Bayerleins Herz auch fürs Texten: Deswegen war es wenig überraschend für ihr Umfeld als sie an ihr Studium der Zahnmedizin noch ein Medizinjournalismus-Studium anschloss: Auf diesem Weg verschaffte sie sich alle Kenntnisse, die ein erfolgreicher Online-Redakteur im medizinischen Bereich haben muss. Für kanyo® arbeitete sie von 2015 bis 2020. Sandra Stöckl-Bayerlein Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
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