Mögliche Ursachen für Schleiersehen


Ein Schleier vor den Augen kann Anzeichen vieler verschiedener Erkrankungen sein. Manche von ihnen sind allgemeiner Natur und andere betreffen das Auge direkt. Werden die Symptome ignoriert, kann das ernste medizinische Folgen nach sich ziehen. In schweren Fällen droht unter anderem der Verlust der Sehkraft.

Erkrankungen der Augen als Ursache von Schleiersehen


Folgende Augenerkrankungen sind häufig Ursache für einen Schleier vor den Augen:

Schleiersehen beim Glaukomanfall

Besonders kritisch ist der sogenannte Glaukomanfall. Hierbei fließt das Kammerwasser, das wichtige Nährstoffe für die Linse enthält, nicht mehr richtig ab und der Innendruck des Auges ist deutlich erhöht. Neben einem Schleier vor den Augen können folgende Augenbeschwerden auftreten:

  • Starke Schmerzen am und um das Auge herum
  • Gerötete Augen
  • Verschlechterung der Sehschärfe des betroffenen Auges

Ein Glaukomanfall ist ein medizinischer Notfall und sollte in jedem Fall von einem Arzt behandelt werden.

Schleiersehen beim Sehsturz

Sehsturz und Augeninfarkt sind umgangssprachliche Begriffe für eine akute Durchblutungsstörung der Netzhaut. Der medizinische Fachbegriff dafür lautet „anteriore ischämische Optikusneuropathie“ (AION). Obgleich viele Betroffene den Sehsturz gar nicht oder nur verspätet bemerken, kann er schwere Folgen für die Augen haben und sogar zur Erblindung führen. Neben einem Schleier vor den Augen sind weitere typische Symptome:

  • Verschwommenes Sehen
  • Verschlechterung der Sehschärfe
  • Punkte oder Schatten im Gesichtsfeld
  • Verlust der Sehkraft an einem Auge

Das Zeitfenster für eine vielversprechende Behandlung ist mit circa 90 Minuten relativ klein. Daher sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen, falls Sie oben genannte Symptome bei sich feststellen.

Weitere Ursachen für einen Schleier vor den Augen


Ein großes Risiko für die Augengesundheit stellen beide Typen des Diabetes mellitus dar. Die Zellwände der kleinen Blutgefäße, die unter anderem die Netzhaut versorgen, werden in Folge des hohen Blutzuckerspiegels geschädigt (diabetische Retinopathie). Dadurch kann es zu einer verminderten Durchblutung der Netzhaut und der Makula (spezielle Sinneszellen im Auge, die auf das Farbensehen spezialisiert sind) kommen, in schlimmen Fällen sogar zu einer Ablösung der Netzhaut. Zunächst treten keinerlei Symptome auf. Erst bei Voranschreiten der Erkrankung kommt es zu

  • einem Schleier vor den Augen,
  • verschwommenem Sehen
  • oder dunklen Flecken im Gesichtsfeld.

Die Symptome treten jedoch meist erst dann auf, wenn die Netzhaut bereits beschädigt ist. Daher wird Diabetikern geraten, sich jährlich beim Augenarzt untersuchen zu lassen.

Schleiersehen – mögliche Diagnoseverfahren


Es gibt eine große Vielfalt an möglichen Ursachen für einen Schleier vor den Augen. Das macht es dem Augenarzt nicht leicht, den jeweiligen Grund herauszufinden. Bei der Diagnose helfen:

  • ein Sehtest
  • die Messung des Augeninnendrucks
  • die Betrachtung des Sehnervs im Augenhintergrund (durch bildgebende Verfahren, zum Beispiel Ultraschall)

Hinzu kommt noch der Amsler-Gitter-Test. Dabei verdeckt der Patient abwechselnd eines seiner Augen und betrachtet ein Netzgitter. Sieht er dabei schwarze Punkte oder Flecken, deutet das möglicherweise auf eine Erkrankung der Makula hin.

Behandlung und Vorbeugung des Schleiersehens


Die Behandlung der Schleier vor den Augen richtet sich ganz nach der diagnostizierten Ursache. Ein Katarakt (grauer Star) kann beispielsweise gut mit einem operativen Eingriff behandelt werden. Bei einer diabetischen Retinopathie steht dagegen die Stabilisierung des Blutzuckerwertes im Mittelpunkt. Bei einem akuten Glaukomanfall muss wiederum der Augeninnendruck schnellstmöglich gesenkt werden, entweder medikamentös oder operativ.

Regelmäßige Sehtests und Augenuntersuchungen beim Facharzt können dabei helfen, einem Schleier vor den Augen vorzubeugen. Bei Routineuntersuchungen besteht oft die Möglichkeit, Erkrankungen im Frühstadium zu erkennen, noch bevor sich erste Symptome ausgebildet haben. Allgemein kann aber auch eine gesunde Lebensweise zur Vorbeugung beitragen. Dadurch lässt sich unter Umständen das Risiko für Diabetes Mellitus Typ 2 und dessen Folgeerkrankungen für das Auge senken.

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