Trockenheit als Ursache


Oftmals sind die lästig juckenden Augen einfach nur sehr trocken. Ist nicht genügend Tränenflüssigkeit vorhanden – zum Beispiel bei Menschen, die viel Zeit vor dem Computerbildschirm verbringen und deshalb zu selten blinzeln –, wird das Auge nicht mit ausreichend Flüssigkeit benetzt und dadurch allmählich trocken. Neben dem Juckreiz treten dabei häufig auch geschwollene Augenlider und Überempfindlichkeiten gegenüber Kosmetika auf. Viele Betroffene klagen außerdem über müde und gerötete Augen.

Um dem Juckreiz möglichst einfach ein Ende zu bereiten, empfiehlt sich vor allem eines: viel frische Luft. Neben ausreichender Luftfeuchtigkeit in der Wohnung und am Arbeitsplatz sowie dem Meiden zusätzlicher Reize kommt es vor allem auf das Blinzeln an.

Als Faustregel gilt:

Etwa zehn Mal in der Minute sollte geblinzelt werden – auch beim Lesen oder Arbeiten am PC.

Schuld muss aber nicht zwangsläufig nur der Bildschirm sein. Trockene, juckende Augen können auch auf das Konto einiger Medikamente oder Erkrankungen gehen, wie Rheuma und Diabetes. Abhilfe schaffen dann neben der Behandlung der Krankheit befeuchtende Augentropfen.

Juckende Augen durch Gerstenkorn


Gesellen sich zu den juckenden Augen auch noch Schmerzen, Rötungen und eine Schwellung des Augenlides, liegt das wahrscheinlich an einem Gerstenkorn. Mediziner sprechen dann von einem Hordeolum. Ihren Namen erhielt die Erkrankung durch ihr typisches und recht auffälliges Äußeres: Die eitrige Verdickung erinnert an ein Getreidekorn, das sich unter das Lid geschoben hat. Verursacht wird das Gerstenkorn durch die Entzündung einer Drüse des Augenlides aufgrund von Staphylokokken-Bakterien – was für juckende Augen und andere unangenehme Beschwerden sorgt.

Die Verbreitung gelingt den lästigen Bakterien dank unserer Hände: Bei Juckreiz können wir meist nicht widerstehen und fangen an zu kratzen oder zu reiben. Dabei können Bakterien, die sich an unseren Händen befinden, in das Auge gelangen.

Schutz vor der Übertragung der Staphylokokken bietet vor allem Hygiene. Häufiges Händewaschen und der regelmäßige Wechsel von Kosmetika und Handtüchern beugen juckenden Augen vor.

Bindehautentzündung und juckende Augen


Doch nicht immer liegt es an Staphylokokken, wenn die Augen Beschwerden bereiten: Eine bakterielle Bindehautentzündung (Konjunktivitis) kann ebenfalls für juckende Augen sorgen. Daneben sind die Augen außerdem meist deutlich gerötet und insbesondere morgens durch schleimig-eitrigen Ausfluss stark verklebt. Viele Erkrankte klagen zusätzlich über ein Fremdkörpergefühl.

Eine Konjunktivitis ist nicht nur äußerst unangenehm, sondern kann auch noch hochansteckend sein: Vor allem über die Hände werden auslösende Erreger leicht verbreitet. Wer sich angesteckt hat, kommt um einen Besuch beim Arzt nicht herum – er kann eine effektive Behandlung der Bindehautentzündung einleiten. Spezielle Salben oder Tropfen sagen der Konjunktivitis dann den Kampf an. Doch nicht immer sind Erreger schuld: Allergien, Reizungen oder Überanstrengung der Augen können ebenfalls für eine Bindehautentzündung verantwortlich sein.

Auch Reizung oder Überanstrengung verursacht juckende Augen


Wer häufig mit reizenden Stoffen in Berührung kommt, bei schlechten Lichtverhältnissen liest, konzentriert arbeitet oder viel Zeit an PC, Smartphone oder TV verbringt, bekommt es schnell mit juckenden Augen zu tun. Wenn die Augen ständig Fremdkörper abwehren oder Höchstleistungen erbringen müssen, nimmt ihre Widerstandskraft langsam ab. Die Augen jucken, röten sich und beginnen zu brennen. Viele Betroffene werden überdies von Kopfschmerzen geplagt.

Um diese Beschwerden zu vermeiden, sollten bestenfalls die Auslöser gemieden werden – soweit das im Alltag möglich ist. Wer für juckende Augen anfällig ist, muss außerdem darauf achten, genügend zu trinken und seine Sehleistung beim Optiker oder Augenarzt regelmäßig überprüfen lassen.

Juckende Augen durch Allergien


Der Auslöser juckender Augen kann allerdings auch eine Allergie sein. Wenn der Körper eigentlich harmlose Fremdstoffe wie die Pollen von Bäumen oder Gräsern als gefährlich einstuft und deshalb überempfindlich auf sie reagiert, setzt das Immunsystem sofort eine Entzündungsreaktion in Gang – und führt damit zu den typischen Symptomen einer Allergie. Die Nase beginnt zu laufen, auf der Haut bilden sich Rötungen, die Atmung ist erschwert – und die Augen versuchen, den Allergieauslöser mit vermehrtem Tränenfluss loszuwerden. Sie beginnen zu tränen und entwickeln starken Juckreiz.

Ist die Allergie bereits bekannt, können im akuten Fall sogenannte Antiallergika Erleichterung bringen. Sie behandeln die Symptome oder unterdrücken die allergische Reaktion von Beginn an. Auf Dauer ist oftmals eine Hyposensibilisierung sinnvoll. Der Arzt bringt den Körper dabei mit zunehmend größeren Mengen des Allergens in Kontakt und erreicht damit im Idealfall allmählich eine Gewöhnung. Ansonsten sollten Betroffene vor allem versuchen, ihre individuellen Allergieauslöser so gut wie möglich zu meiden – dann werden auch die Empfindlichkeitsreaktionen der Augen seltener.

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Jenni Graf Könnte Jenni Graf Blut sehen, wäre sie Ärztin geworden – da das aber leider nicht der Fall ist, hat sie sich für den deutlich unblutigeren Beruf der Medizinredakteurin entschieden. Nach ihrem Medizinjournalismus-Studium war sie von 2016 bis 2020 Teil von kanyo®. Jenni Graf Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren